Lewis Hamilton und Nico Rosberg gratulierten Sebastian Vettel nach dessen Sieg in Malaysia mehr als nur formal. Beide lachten. Doch man konnte ihnen ansehen, dass die Mercedes-Piloten nicht damit gerechnet hatten, dass der Ferrari sie auf der Strecke schlagen würde – selbst wenn die falsche Strategie während der Safety-Car-Phase dabei eine entscheidende Rolle gespielt haben sollte. Rosberg wies dies übrigens später von sich und erklärte, Ferrari hätte auf jeden Fall gewonnen.
Rosberg „überrascht und erschreckt“
Nico Rosberg schrieb in der „Bild“, der Sieg von Vettel habe ihn „total überrascht“. Er habe überhaupt nicht damit gerechnet, dass der Ferrari dazu in der Lage sei. „Erschreckt“ habe ihn zudem, wie viel besser der italienische Renner bei Hitze mit den Reifen umgehen konnte als sein eigenes Auto. Ferrari habe auch beim Motor einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht. Jener sei „auf den Geraden echt viel besser als letztes Jahr“. Er werde jetzt zum Team reisen, im Simulator fahren, und darüber reden, wie man es in China wieder besser machen könne.
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Mercedes denkt über „unpopuläre Maßnahmen“ nach
Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff hat der Sieg Vettels alles andere als kalt gelassen. Künftig werde man vielleicht zu Maßnahmen greifen müssen, die „in England oder Deutschland unpopulär sind“, kündigte der Verantwortliche an. Konkret bedeutet dies: Mercedes wird künftig die Autos möglicherweise mit unterschiedlichen Strategien auf die Strecke schicken. Bislang leisteten sich die Silberpfeile den Luxus, dies nicht zu tun, weil sie so drückend überlegen waren.
Malaysia war nur ein Rennen, zudem ist es aufgrund der Witterungsbedingungen ein sehr spezieller Kurs, trotzdem hat der Vettel-Sieg eine Sache deutlich gemacht: Die drückende Überlegenheit der Silberpfeile ist vorbei, auch wenn sie weiterhin in jedem Rennen der Favorit sind. Beim Grand Prix von China 2015 in Shanghai will Mercedes zurückschlagen.