Es ist erst anderthalb Jahre her, da dominierte Red Bull die Formel 1 nach Belieben. 2014 lief nicht ganz so gut, aber immerhin konnte Daniel Ricciardo die Mercedes’ als einziger Pilot hin und wieder ärgern. Einen Sündenbock hatte man zudem für den Abstieg gefunden: Motorenlieferant Renault. 2015 geht nicht einmal mehr das: Red Bull Infinity F1 versinkt im hinteren Mittelfeld, selbst das Zweitteam Toro Rosso, das ebenfalls mit Renault-Motoren unterwegs ist, leistet mehr und ist schneller.
Aerodynamik passt nicht
Die Probleme von Red Bull sind also nicht nur beim Motor zu suchen, sondern reichen tiefer. Die Aerodynamik passt nicht, der Rückzug von Adrian Newey vom Posten des Technikchefs auf den eines Beraters ist überall spürbar. Teilweise ist es einfach peinlich, was derzeit passiert: Die neue Nase von Red Bull, die für diese Saison entwickelt wurde, hat den Crashtest noch immer nicht (nach zwei Monaten) bestanden. Red Bull ist nach wie vor mit der sehr viel schlechteren Frontpartie des letzten Jahres unterwegs – was Speed kostet.
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Auto läuft nicht rund
Der Red Bull hat zudem Probleme, das System zum Laufen zu bekommen. Motor, Chassis und Elektronik funktionieren noch nicht harmonisch. Das Auto ruft nicht das Potenzial ab, über das es zumindest theoretisch verfügt. Es ist eine der bitteren Folge des wieder einmal verpatzten Testwinters, als der Red Bull mehr stand als fuhr. Lediglich McLaren erlebte mehr Horror als die Renner des österreichischen Getränkeherstellers. Die Briten scheinen jedoch langsam Antworten zu finden. Bei Red Bull macht es den Eindruck, als würden es einfach nur immer mehr Fragen werden.