Das in Großbritannien ansässige Lotus Formel 1 Team steht in keiner Beziehung zu dem traditionsreichen Rennstall Team Lotus, der von 1958 bis 1994 in der Formel 1 aktiv war. Denn das aktuell in der Formel 1 startende Lotus Team wurde erst 2010 gegründet und konnte bisher auch noch keine Titel feiern. Obwohl der Rennstall 2012 sogar kurz am Triumph schnupperte und auch 2013 zumindest in sportlicher Hinsicht erfolgreich verlief, warfen gravierende finanzielle Schwierigkeiten Lotus immer wieder zurück. Der Absturz folgte 2014, als mit gerade einmal zehn Punkten nur der drittletzte Platz in der Teamwertung erreicht wurde. Auch die beiden Fahrer Romain Grosjean und Pastor Maldonado konnten in ihren nicht konkurrenzfähigen Autos wenig überzeugen. Dennoch besetzen beide Piloten auch in der kommende Formel-1-Saison 2015 die Cockpits bei Lotus.
Keyfacts zum F1 Team Lotus:
- Fahrer 2015: Romain Grosjean und Pastor Maldonado
- Gegründet: 2010
- Anzahl Rennsiege: 2
- Anzahl der Fahrerweltmeisterschaften: 0
- Anzahl der Konstrukteurs-Weltmeisterschaften: 0
Neuer Motor, neues Glück?
Nach dem Katastrophenjahr 2014 soll und muss bei Lotus 2015 alles besser werden. Der Rennstall um Teamchef Gerard Lopez gesteht offen Fehler ein und setzt im neuen Jahr alle seine Hoffnungen auf den neuen Motor aus dem Hause Mercedes. Neben der Power Unit erhält Lotus auch Fluid-Techniklösungen vom Mercedes-Technologiepartner Petronas. Das Getriebe wird weiterhin von Lotus selbst entwickelt und produziert. Doch neben dem Motor musste das Team aus Enstone auch eingestehen, dass das alte Chassis ein absoluter Fehlgriff war und bei der Aerodynamik akuter Nachholbedarf besteht, um wieder vorne angreifen zu können. Mit diesen Erkenntnissen und dem Eingestehen des eigenen Versagens ist der erste wichtige Schritt getan, um für 2015 einen konkurrenzfähigeren Boliden zu entwickeln.
Hier siehst du den akteullen Stand in der Formel 1 Weltmeisterschaft
Negative Folgen der finanziellen Schwierigkeiten bei Lotus F1
Allerdings kommt hier ein weiteres Problem des britischen Rennstalls zum Tragen. Aufgrund der finanziellen Schwierigkeiten 2013 verließen zahlreiche Mitarbeiter Lotus und wechselten zu Konkurrenzteams. Damit wanderte nicht nur wichtiges Know-How ab, sondern die vakanten Stellen mussten durch neues und meist jüngeres Personal besetzt werden, das sich erst eingewöhnen muss. Ebenso war die Verpflichtung von Maldonado dem Geldmangel des Teams geschuldet, denn der Venezolaner brachte einige Sponsoren mit zu Lotus und wurde deshalb vielversprechenderen Kandidaten vorgezogen. In der vergangenen Saison konnte er nur zwei magere WM-Pünktchen einfahren. Aber auch von seinem Teamkollegen Grosjean hatte sich das Team mehr als die acht WM-Zähler erwartet. Beide müssen in der kommenden Formel-1-Saison nun beweisen, dass sie mit neuem Motor und verbessertem Auto in der Lage sind, um die Podestplätze mitzufahren.
Die Aussichten für Lotus im Jahr 2015
Nach der letztjährigen Horrorsaison muss Lotus erst einmal wieder kleinere Brötchen backen. Ob das Team es schafft mit schmalem Budget die Fehler des alten Boliden auszumerzen, bleibt abzuwarten. Auch die neuen Mercedes-Motoren sind kein Garant für WM-Punkte oder gar Rennsiege. Ebenso müssen die beiden Fahrer ihr Können endlich zeigen, damit Lotus wieder voll angreifen kann. Die kommende Saison wird für Lotus richtungsweisend sein, aber zu den heißesten Anwärtern auf Siege oder gar zu den Titelfavoriten zählt das Team von der Insel mit Sicherheit nicht.
Formel 1 Team Lotus vor der Saison 2014
Mit Ausnahme von Ferrari ist Lotus der vielleicht traditionsreichste Name in der Formel 1. Seine größte Zeit hatte der Rennstall in den 70er und 80er Jahren. Doch die Mannschaft von damals gleicht dem heutigen Team nur dem Namen nach. Lotus erlebte in den letzten 20 Jahren viele Irrungen und Wirrungen. 2012 schnupperte das Team trotzdem völlig überraschend sogar für einige Zeit am Titelgewinn. Doch wie immer in der Geschichte von Lotus folgen auf den Erfolg die Probleme. 2014 könnte vielleicht schon das letzte Jahr des Rennstalls in der Formel 1 werden.
Keyfacts zum Team Lotus vor 2014:
- Fahrer 2014: Romain Grosjean und Pastor Maldonado
- Gegründet: 2010
- Anzahl Rennsiege: 2
- Anzahl der Fahrerweltmeisterschaften: 0 – bestes Ergebnis 3. (2012)
- Anzahl der Konstrukteursweltmeisterschaften: 0 – bestes Ergebnis 4. (2012, 2013)
Lotus: Wohin geht die Reise 2014?
Lotus hat immense finanzielle Probleme. 2013 hieß es in verschiedenen Berichterstattungen, dass ein Schuldenberg in der Höhe von 80 bis 90 Millionen Euro das Team drücken würde. Ex-Fahrer Kimi Raikkönen, der beide Rennsiege seit der Neugründung 2010 eingefahren hat, erklärte kurz vor seiner Krankschreibung 2013, dass er die ganze Saison noch kein Gehalt von Lotus bekommen habe. Der Finne ist nicht dafür bekannt, sich öffentlich über diese Dinge auszulassen.
Ein weiterer Hinweis darauf, dass die finanzielle Situation des Teams in dieser Saison die sportlichen Geschicke maßgeblich beeinflussen dürfte, ist die Fahrerwahl: Pastor Maldonado, bei dem sich nicht so recht des Eindrucks erwehren konnte, er sei bei Williams vom Hof gejagt worden, war alles andere als erste Wahl bei Lotus. Die eigentlichen Planungen sahen vor, dass der Deutsche Niko Hülkenberg das Cockpit von Raikkönen erben würde. Er hatte bei Sauber eine bärenstarke Saison gefahren. Hülkenberg fehlten jedoch die finanzstarken Sponsoren im Hintergrund. Maldonado brachte diese mit und bekam den Zuschlag.
Die Aussichten für Lotus im Jahr 2014
Lotus ist 2014 alles andere als ein Favorit auf den Titel oder einzelne Grandprix-Siege. Schon in der Saison 2013 konnte man sehen, wie das Team immer weiter abrutschte. Am Ende des Jahres schienen sogar die Sauber eine stärkere Peformance zu haben. Die Veränderungen der Regeln zu 2014 sind ein weiteres Problem. Im Prinzip muss ein komplett neues Auto entwickelt werden. Lotus fehlt das Geld für Testfahrten, Besuche im Windkanal sowie ausreichend Personal. Im vergangenen Jahr fiel dieser Umstand nicht derart schwer ins Gewicht, da man auf der starken Basis von 2012 aufbauen konnte. 2014 wird man dies jedoch merken.
Gelingt bei der Entwicklung des neuen Fahrzeugs nicht ein derartiger Glückswurf wie 2012, so gibt es wenig Grund zur Hoffnung. Sportlich geht das Team ein großes Risiko ein. Maldonado konnte zwar schon einmal ein Rennen gewinnen, enttäuschte aber ansonsten. Grosjean zeigte am Ende der Saison 2013 eine starke Performance, aber ob er diese halten kann, ist fraglich. Lotus muss jedoch auffallen, um neue Geldgeber anzulocken. Gelingt dies nicht, so besteht die Gefahr, dass die Traditionsmarke 2015 ihre Segel wieder streichen muss.
Überblick über die Formel 1 Teams 2014
Bild: Wikimedia, Michael Elleray (CC by 2.0)