2006 entschloss sich Red Bull-Gründer Didi Mateschitz dazu, ein zweites Team neben Red Bull Racing zu kaufen. Als Scuderia Toro Rosso ging der Rennstall bis 2019 an den Start, ehe vor zwei Jahren die Umbenennung in AlphaTauri erfolgte – die Bekleidungsmarke des Konzerns. Obwohl AlphaTauri seit jeher als B-Team fungiert und vor allem dazu dient, junge Fahrer in die Formel 1 zu bringen, konnte der Rennstall einige Erfolge erzielen. Highlights waren die Grand Prix-Siege von Sebastian Vettel 2008 und Pierre Gasly 2020 – beide in Monza. Auch in dieser Saison will der kleine Rennstall aus Faenza die Großen ärgern.
Keyfacts zum F1 Team AlphaTauri 2023:
- Fahrer 2023: Yuki Tsunoda und Nyck de Vries
- Fahrerwechsel im Juli: Daniel Ricciardo übernimmt das Auto von Nyck de Vries
- Gegründet: 2006
- Rennsiege: 2
- Fahrer-Weltmeisterschaften: 0
- Konstrukteurs-Weltmeisterschaften: 0
Talentschmiede mit Sternstunden
Von Beginn an fungierte Toro Rosso bzw. AlphaTauri als Talentschmiede für das Schwesterteam Red Bull Racing. Dementsprechend gingen einige spätere Topstars für die Scuderia an den Start. Besonders stechen natürlich die Weltmeister Sebastian Vettel und Max Verstappen heraus. Deutschlands Vierfach-Champion war es 2008 auch, der sensationell den ersten GP-Sieg für das Team einfuhr. Seitdem gab es vier weitere Podestplätze: dreimal durch Pierre Gasly (inklusive Sieg 2020) und einmal durch Daniil Kvyat. Obwohl die Mittel der kleinen Bullen begrenzt sind, gelangen in der Vergangenheit immer wieder Überraschungen.
Harte Schule macht sich bezahlt
Für Neueinsteiger bei AlphaTauri ist es nicht immer leicht. Die Red Bull-Schule gilt als besonders hart. Mit Teamchef Franz Tost und Helmut Marko sind zwei knurrige Österreicher für die Talente verantwortlich. Bringt man keine Leistung, ist man schnell raus. So mussten etwa Scott Speed oder Sebastien Bourdais während der Saison ihr Cockpit räumen. Starke Auftritte hingegen können auch belohnt werden: Vettel wurde im Laufe des Jahres 2007 vom Test- zum Stammfahrer. Verstappen und Alex Albon wurden ebenfalls während einer Saison zum A-Team Red Bull befördert. Der Druck ist dennoch groß, auch auf die aktuellen Piloten Yuki Tsunoda und Nyck de Vries. Der Niederländer ist der erste Pilot nach Bourdais, der nicht im Red Bull-Lager ausgebildet wurde.
Die Aussichten für AlphaTauri 2023
Insgesamt verlief die Vorjahressaison für die kleinen Bullen enttäuschend. Erstmals seit 2018 gab es keinen Podestplatz, in der Teamwertung blieb nur Rang neun. Ohne Teamleader Pierre Gasly muss nun Yuki Tsunoda in diese Rolle wachsen. Der Japaner steht vor einem entscheidenden Jahr. Auch Nyck de Vries muss in seiner ersten Saison als Stammpilot sofort liefern.