Der dreimalige Formel-1-Weltmeister Nelson Piquet hat in einem Interview mit den Fernsehsender ‚La Sexta‘ scharfe Kritik an Fernando Alonso geübt. Piquet wirft dem Spanier vor, in der Vergangenheit viele sportliche Erfolge weggeworfen zu haben. Das hätte auch bessere Formel 1 Quoten gebracht. Der Spanier ist aber zumeist bei den Nicht-Favoriten eingestuft.
Alonso zu egoistisch?
Der Brasilianer bezieht sich damit auf das Verhalten Alonsos in den vergangenen Jahren. Der Asturier gilt als egoistische Diva, besonders in schwierigen Phasen verhielt sich der zweifache Weltmeister nicht immer teamdienlich. Für Piquet ein Anlass zum verbalen Rundumschlag: „Alonso hatte die Gelegenheit, fünf WM-Titel zu gewinnen, aber die Wahrheit ist: wo immer er auftaucht, bricht ein Fiasko aus.“ Die Frage wer wird Formel 1 Weltmeister 2018 kann Piquet aber dennoch nicht beantworten.
Tatsächlich hinterließ der zweimalige Weltmeister bei seinen bisherigen Stationen oft verbrannte Erde. Seine erste McLaren-Ära endete im Streit mit Teamchef Ron Dennis nach nur einem Jahr, bei Ferrari gelang ihm in fünf Saison kein WM-Titel, weshalb er das Team nach lauter werdender Kritik Ende 2014 verließ. Bei seinem McLaren-Comeback fiel der Asturier bisher mehr durch höhnische Boxenfunks als sportliche Leistungen auf.
Fahrerisch hält Piquet Alonso nach wie vor für Extraklasse und „auf einem Niveau mit Lewis Hamilton“. Im Weg stehe sich der stolze Spanier durch sein intrigantes Verhalten selbst. Auch an Alonso-Berater Flavio Briatore lässt der Brasilianer kein gutes Haar. Bereits in der Vergangenheit war das Verhältnis angespannt, besonders seit „Crash-Gate“ in Singapur 2008, als Piquets Sohn Nelson junior auf Briatores Anweisung sein Auto absichtlich in die Mauer lenken musste, um Alonsos Sieg zu ermöglichen. 2009 flog der Skandal auf und Piquet musste ebenso seinen Platz räumen wie Briatore.
Auch Piquet kein Kind von Traurigkeit
Dass ausgerechnet der dreimalige Champion Alonsos teaminternes Verhalten kritisiert entbehrt nicht einer gewissen Ironie. Piquet galt während seiner aktiven Zeit als „Bad Boy“ im Fahrerlager und war unter Kollegen nicht besonders beliebt. Besonders seine Fehde mit Williams-Teamkollege Nigel Mansell wär legendär, den schnelleren Briten brachte er durch diverse Scharmützel neben der Piste aus der Konzentration.