Nach Abschluss der zweiwöchigen Wintertestfahrten in Barcelona sind sich die Experten einig: die Weltmeisterschaft geht auch heuer nur über Mercedes. Die Silberpfeile hinterließen besonders auf Long-Runs einen bärenstarken Eindruck und reisen als große Favoriten zum F1 Grand Prix von Melbourne 2018.
Mercedes im Rennen nicht zu schlagen?
Auf den ersten Blick scheint Mercedes nicht als großer Gewinner der Saisonvorbereitung. In der Gesamtrangliste der acht Testtage liegt Valtteri Bottas nur auf Platz 8., Weltmeister Lewis Hamilton ist Zehnter. Während aber alle anderen Teams ihre Top-Zeiten auf den neuen Hypersoft-Reifen drehten, verzichteten die Silberpfeile zur Gänze auf die weichste aller Mischungen – ein Indiz, wie sicher man sich bei den Titelverteidigern ist, ein schnelles Auto gebaut zu haben.
Auf einer schnellen Runde hielt sich Mercedes also zurück, in der Rennsimulation packte man aber den Hammer aus. Von einem Vorsprung von 0,5 bis 1 Sekunde pro Runde auf die Konkurrenz ist die Rede. Auch in Sachen abgespulter Kilometer ist das Erfolgsteam wieder einmal Klassenprimus. Kein Team absolvierte eine längere Distanz, sowohl Hamilton als auch Bottas zeigten sich zufrieden und auch Teamchef Toto Wolff sprach von einem „sehr guten“ Winter.
Erster Verfolger der Silberpfeile ist nach den Eindrücken von Barcelona Red Bull Racing. Die Österreicher hatten das ein oder andere Problem, scheinen aber für den Auftakt gut gerüstet. Knapp hinter den Bullen dürfte derzeit Ferrari liegen. Sebastian Vettel drehte zwar die schnellste Runde überhaupt, im Long-Run hatte die Scuderia aber Probleme. Weder der Vizeweltmeister noch Teamkollege Kimi Räikkönen waren mit der Balance vollends zufrieden.
Überraschung durch Haas?
Hinter den großen Drei könnte es in Melbourne eine Überraschung geben. HaasF1 zeigte eine sensationelle Performance und darf zum Saisonstart auf gute Punkte hoffen. Dahinter kämpfen wohl Renault, McLaren und Toro Rosso-Honda um die Plätze im Mittelfeld. Nicht nach Wunsch verliefen die Testfahrten für Force India und Williams, ein schwieriger Jahresauftakt könnte bevorstehen. Ein Schritt nach vorne dürfte Sauber gelungen sein, nach wie vor sind die Schweizer aber letzte Kraft.
Hinweis der Redaktion: Beim ersten Saisonrennen in Australien wird bestimmt wieder häufig die Frage gestellt, wie wird man Formel 1 Fahrer? Hier findest du ein paar Antworten dazu.