Nach den Freittagstrainings sah es so aus, als könnte sich Mercedes beim Großen Preis von Australien nur selbst schlagen. Und tatsächlich machten eigene Fehler und ein ungünstiger Rennverlauf Lewis Hamilton und Valtteri Bottas das Leben schwer. Statt den angestrebten 43 Punkten reisten die Silberpfeile nur mit deren 22 ab. Die F1 Buchmacher sind darüber ebenso ratlos wie der Rennstall selbst.
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— Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team (@MercedesAMGF1) March 26, 2018
VSC verhindert Sieg, Bottas enttäuscht
Bereits das Qualifying lief für Mercedes nicht nach Wunsch. Während Weltmeister Hamilton eine souveräne Pole-Position erfuhr und auf Ferrari über sieben Zehntel Vorsprung hatte, crashte Bottas in seiner ersten Q3-Runde und konnte keine Zeit mehr setzen. Zu allem Überfluss musste auch das Getriebe getauscht werden, weshalb der Finne nur von Platz 15 aus ins Rennen ging. Dort zeigte sich, dass Mercedes zwar nach wie vor den besten Motor hat, der Vorteil aber offenbar deutlich geringer geworden ist. Anstatt durchs Feld zu pflügen hatte Bottas große Schwierigkeiten, an seinen Konkurrenten vorbeizukommen. Begünstigt durch das Virtual Safety-Car erreichte der 28-jährige schließlich mit Rang acht immerhin vier WM-Punkte, laut Teamchef Toto Wolff, der einen der interessantesten Formel 1 Jobs hat, wäre er sonst außerhalb der Top Ten gelandet.
Während Bottas das VSC begünstigte, kostete es Hamilton wohl den sicheren Sieg. Nach einem guten Start kontrollierte der 33-jährige das Feld nach Belieben, den ersten Verfolger Kimi Räikkönen hielt er auf Distanz. Als alles nach dem 63. GP-Sieg des vierfachen Weltmeisters aussah, musste Romain Grosjean seinen Haas nach Kurve eins abstellen und provozierte ein Safety-Car – an der für den Briten ungünstigsten Stelle. Sebastian Vettel nutzte die Gunst der Stunde, absolvierte seinen Boxenstopp erst jetzt und kam knapp vor Hamilton zurück auf die Strecke. Am Ende jubelte Ferrari über den erneuten Triumph im Albert Park.
Mercedes das schnellste Auto
Obwohl es den Silberpfeilen nicht gelang, das Rennen zu gewinnen, dürfte man in Stuttgart nicht allzu schlecht geschlafen haben. Im Qualifying demontierte Hamilton die Konkurrenz, auch im Renntrim scheint Mercedes einmal mehr das schnellste Auto gebaut zu haben. Beim Großen Preis von Bahrain in zwei Wochen wollen die Weltmeister zurückschlagen.