Ex-Formel-1-Weltmeister Damon Hill hat am Rande des Saisonauftakts in Australien für Aufregung gesorgt. In einem Tweet forderte der britische Sky-Experte die großen Rennställe Mercedes und Ferrari dazu auf, die Königsklasse zu verlassen. Das würde die Formel 1 Quoten natürlich heftig durcheinander wirbeln.
There and back again… 🌏
21,056 miles, four flights, two stops in Singapore, and we’re home!! 😁#DrivenByEachOther #AusGP 🇦🇺 pic.twitter.com/KtyBNsUV3A
— Mercedes-AMG PETRONAS F1 Team (@MercedesAMGF1) March 27, 2018
Schwere Vorwürfe an Topteams
Am Qualifying-Samstag twitterte der Weltmeister von 1996, dass die beiden Platzhirsche versuchen würden, die Formel 1 nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Untereinander getroffene Absprachen sollen dabei die Vormachtstellung der Topteams sichern, anstatt das Reglement zum Wohle aller Rennställe zu verändern. Ein Vorgehen, das laut Hill vor allem aufgrund des ohnmächtigen Verhaltens des Weltverbandes FIA möglich wurde – dieser hätte laut dem Briten „längst die Kontrolle verloren“. Die Mitarbeiter von Mercedes und Ferrari dürften auch die beliebtesten Formel 1 Jobs haben.
Mercedes ließ diese harschen Worte nicht auf sich sitzen und reagierte kurze Zeit später ebenfalls mit einem Tweet, indem Hill vorgeworfen wurde, dass ihn all dies nicht gestört hätte, als er mit überlegener Renault-Power Rennen um Rennen für sich entschied – eine Anspielung auf seinem WM-Titel 1996, als er im deutlich überlegenen Williams-Renault nahezu unschlagbar war. Auch darauf hatte der Sohn von Doppelweltmeister Graham Hill eine Antwort und verwies auf die anderen Voraussetzungen, unter denen er damals erfolgreich war. „Ich bin für Williams gefahren. Das sind diese widerlichen Emporkömmlinge von KFZ-Mechanikern“, entgegnete Hill den Silberpfeilen, die darauf nicht mehr reagierten.
Ausstiegs-Drohungen nur Geplänkel?
Hill wünscht sich eine Formel 1, die auch für kleinere Teams wieder mehr möglichen bietet und einen fairen Wettbewerb garantiert. Obwohl besonders Mercedes-Boss Toto Wolff dieses Anliegen ebenfalls oftmals öffentlich beteuert, geht Hill davon aus, dass die großen Werksrennställe ihr eigenes Süppchen kochen und nur auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Eine Synthese zwischen Ferrari und Mercedes, die auch Wolff indirekt bestätigt, wenn er von den Roten als „Frenemy“ spricht. Sauer stößt dem Ex-Champion auch die Tatsache auf, dass besonders die Scuderia immer wieder mit einem Formel-1-Ausstieg droht. „Das ist reine Verhandlungstaktik“, winkt Hill ab und fordert gleichzeitig die FIA auf, die Zügel wieder in die Hand zu nehmen. Das letzte Wort scheint in dieser Causa noch nicht gesprochen.