Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff spricht sich dafür aus, dass in der Formel 1 in Zukunft drei Autos pro Team eingesetzt werden dürfen. Der 46-jährige Wiener will damit auf die Tatsache reagieren, dass die Mercedes-Junioren Esteban Ocon, Pascal Wehrlein und George Russell in der nächsten Saison ohne Cockpit in der Königsklasse dastehen könnten.
Mehr Plätze für Nachwuchsfahrer?
Wolff hinterfragt den Sinn eines Programms für Nachwuchsfahrer, wenn diese nicht die Möglichkeit bekommen, in der Formel 1 Fuß zu fassen. „ Jedes Jahr 80, 90, 100 Millionen in ein Juniorteam zu stecken, nur damit unsere jungen Fahrer keinen Platz haben, ist nicht das, was ich möchte“, so der Mercedes-Boss. Tatsächlich erschwert die Mercedes-Unterstützung dem ein oder anderen Fahrer die Cockpitsuche sogar. Force India-Pilot Esteban Ocon etwa, der im nächsten Jahr von Lance Stroll abgelöst wird, wäre laut Red Bull-Teamchef Christian Horner ein „perfekter Kandidat“ für Toro Rosso, aufgrund seines Vertrags mit den Silberpfeilen will man den hochtalentierten Franzosen aber nicht verpflichten. Ähnlich die Situation bei Formel-2-Leader Russell sowie Wehrlein, der bereits heuer durch die Finger schaute. Die Lösung ist für Wolff der Einsatz eines dritten Boliden, welcher für Nachwuchsfahrer vorgesehen ist. „Wir setzen Fahrer mit maximal zwei Jahren Erfahrung und diese ’new kids on the block‘ fordern und überraschen dann die Lewis‘ und Valtteris dieser Welt“, führt der Österreicher aus.
Skepsis bei Horner und Brown, Williams dagegen
Bei den Teamchefs anderer Rennställe stößt die Idee auf wenig Gegenliebe. Horner etwa bezeichnete die Idee zwar als „interessant“, hält sie aber für nicht umsetzbar, da „die kleineren Teams dagegen sein werden“. Auch McLaren-Chef Zak Brown zeigt sich nicht grundsätzlich abgeneigt, sieht aber Probleme bei der Umsetzung. Deutliche Worte fand Claire Williams, deren Rennstall derzeit in der Krise steckt. „Wir wären nicht dafür, da es ohnehin schon Kooperation zwischen den Teams gibt. Drei Autos wären ein weiterer Schritt in die falsche Richtung“, so die Tochter von Teamgründer Frank Williams.
Der nächste Grand Prix findet übrigens in Singapur statt. Die Formel 1 Wetten dazu haben wir wie immer für euch auf unserer Startseite. Sollte Sebastiean Vettel noch ein Wörtchen um den Titel mitreden wollen, braucht der Ferrari Pilot unbedingt einen Sieg.