Die Formel-1-Karriere von Nico Hülkenberg dürfte aller Voraussicht nach mit Saisonende zumindest vorläufig vorbei sein. Im Duell um das zweite Haas-Cockpit neben Kevin Magnussen unterlag der 32-jährige dem aktuellen Fahrer Romain Grosjean, womit dem Deutschen die Optionen ausgehen. Sein Vertrag bei Renault war nicht verlängert worden.
Kein Thema bei Red Bull
Seit 2010 ist „Hülk“ in der Königsklasse als Formel 1 Fahrer aktiv, mit Ausnahme von 2011 ging er dabei stets als Stammpilot an den Start. Sein Debüt gab er für Williams, wo er aber aufgrund finanzieller Probleme nach nur einer Saison von Pastor Maldonado abgelöst wurde. Nach einem Jahr als Testfahrer bekam er das Cockpit bei Force India, 2013 fuhr er für Sauber. Eine enttäuschende Saison bei den Schweizern veranlasste den Emmericher, zurück zu den Indern zu wechseln, wo er drei weitere Jahre verbrachte. 2017 folgte der Schritt zum Werksteam Renault, die Franzosen konnten die Hoffnungen des ehemaligen GP3-Meisters aber nicht erfüllen und so blieb ein siebter Platz das beste WM-Ergebnis Hülkenbergs. In der Sommerpause wurde bekannt, dass ab 2020 Esteban Ocon das Cockpit des Deutschen übernimmt.
Nachdem Hülkenberg bei Haas als Favorit galt, entschied sich Teamchef Günther Steiner überraschend für einen Verbleib des zuletzt umstrittenen Grosjean. Bei Alfa Romeo dürfte Antonio Giovinazzi bleiben, Nicholas Laffiti ist der Favorit bei Williams. Angeblich soll sich Hülkenberg auch bei Red Bull Racing ins Gespräch gebracht haben, Motorsportberater Helmut Marko stellte aber mehrmals klar, dass der 32-jährige bei den „Bullen“ kein Thema ist. Ein Wechsel in die Formel E oder Langstrecken-WM soll ebenfalls im Raum stehen.
Interlagos-Pole als Höhepunkt
Bislang bestritt Hülkenberg 171 Grand Prix, das Podium verpasste er aber stets, womit er den Rekord für den Fahrer mit den meisten Rennen ohne Platzierung unter den ersten Drei hält. Highlight war der Große Preis von Brasilien, als „Hülk“ im Regen seinen unterlegenen Williams sensationell auf die Pole-Position stellte. Immer wieder galt Hülkenberg als Spitzenfahrer, der Sprung zu einem Topteam blieb ihm aber stets verwehrt.