Im 150. Anlauf hat es für Carlos Sainz endlich geklappt: der Spanier darf sich Formel 1 Grand Prix Sieger nennen. In einem chaotischen Rennen setzte sich der 27-jährige in Silverstone durch und holte so den ersten Ferrari-Erfolg seit sieben Formel 1 Rennen 2022. Der Debütsieg sorgte aber durchaus für Kontroverse und könnte intern noch ein Nachspiel haben.
Erneuter Strategiefehler bei Leclerc
Grund für die schlechte Stimmung war das Drama, dass sich einmal mehr um Charles Leclerc abspielte. Schon im Qualifying lief es für den 24-jährigen nicht nach Wunsch. Statt einer möglichen Pole blieb am Ende nur Startplatz drei. Im Rennen hatte Leclerc dann durchaus eine Siegchance, Teamkollege Sainz erhielt aber die bessere Strategie. Diese reichte zum Debüterfolg, während dem Monegassen nur Rang vier blieb. Eine Entscheidung, die für Unverständnis sorgte. Bereits seit Saisonbeginn präsentiert sich Leclerc als der schnellere der beiden Ferrari-Piloten und gilt im Titelkampf als das heißere Eisen. Statt viele Punkte auf WM-Leader Max Verstappen gutzumachen, der nur Siebter wurde, nutzte die Scuderia diese Chance aber nicht. Erneut scheiterte Leclerc damit an einer schlechten Strategie.
Nach dem Rennen wirkte der Monegasse sauer. Teamchef Mattia Binotto mahnte seinen Starfahrer in einer kuriosen Szene mit erhobenem Zeigefinger, sich vor der Presse zurückzuhalten. Leclerc tat dies, musste sich aber offensichtlich ordentlich auf die Zunge beißen. Die Beziehung zwischen dem vierfachen GP-Sieger und seinem Team könnte erste Risse bekommen haben. Langsam dämmert es Leclerc, dass die Fehlerquote bei den Roten für einen möglichen WM-Titel wohl zu hoch ist.
Mercedes als Störenfried?
Bei den Formel 1 Weltmeister Quoten 2022 ist schon längst Titelverteidiger Verstappen der Topfavorit. Will Ferrari tatsächlich noch ein Wörtchen um die Krone mitreden, muss man wohl alles auf die Karte Leclerc setzen. Viele fühlen sich an die Zeiten von Fernando Alonso und Sebastian Vettel in rot zurückerinnert. Beide verpassten den Titel mehrmals aufgrund zahlreicher Patzer der Ferraristi. Die Geschichte scheint sich, zum Leidwesen aller Tifosi, zu wiederholen.