Obwohl George Russell in Brasilien seinen ersten GP-Erfolg feierte und Mercedes so vor einer sieglosen Saison bewahrte, gehörten die Schlagzeilen wiedermal Red Bull Racing. Weltmeister Max Verstappen widersetzte sich der Teamorder und ließ Stallgefährten Sergio Perez nicht passieren. Der Niederländer hat sich damit wohl öffentlich und teamintern keinen Gefallen getan.
Ich-AG Verstappen?
Viele Experten und Fans bewerteten die Aktion des Weltmeisters als egoistischen Arroganz-Anfall. Der 25-jährige lag eine Runde vor Schluss auf Rang 6, konnte aber Fernando Alonso vor ihm nicht mehr gefährden. Daher erhielt er die Anweisung, seinen Teamkollegen vorbeizulassen, um diesem wichtige Punkte im Kampf um WM-Rang 2 zu sichern. Das verweigerte der 34-fache GP-Sieger aber und fuhr als Sechster über die Linie. Anschließend wurde er vom sichtlich irritierten Renningenieur danach gefragt und gab eine klare Antwort. Er habe seine Gründe und wolle danach nicht mehr gefragt werden, so Verstappen. Die Szene erweckte den Eindruck, dass bei Red Bull alles nach der Pfeife des Superstars tanzt. Dieser verfestigte sich auch nach dem Rennen.
Fast schon hilflos wirkten die Interviews von Helmut Marko und Christian Horner im Anschluss. Die beiden Teambosse schienen bemüht, den internen Frieden zu wahren. Perez dagegen machte aus seiner Enttäuschung kein Hehl. Kryptisch äußerte sich Verstappen. Er habe seine Gründe, die er aber nicht nennen wolle. Eine brisante Theorie kommt jetzt aus den Niederlanden.
Revanche für Monaco?
Offenbar soll es sich nämlich um ein Revanchefoul gehandelt haben. Rückblick: in Monaco crashte Perez in Q3 und kostete seinem Teamkollegen damit wohl die Pole-Position (Wetten Formel 1 hat berichtet). Dabei soll der Mexikaner dies mit Absicht gemacht haben, wie er danach auch der Teamleitung gebeichtet haben soll. Geht die FIA dieser Vermutung nach, droht Red Bull und dem 32-jährigen im Nachgang womöglich Ärger. Was auch immer in den nächsten Tag passiert: der Haussegen scheint. im Bullenstall vorerst schief zu hängen.