Arne Steinkellner

Arne Steinkellner

Über den Autor

Die Formel 1 begleitet mich bereits seit meiner Kindheit, in der ich jeden Sonntag nach dem Essen vor dem Fernseher verbringen durfte. Was gibt es schöneres als einen Start bei einem F1-Grand-Prix? Nicht wirklich viel :) Rennen live vor Ort zu verfolgen gehört zu meinen großen Hobbys, vor allem die Grand Prixs in Europa zählen zu meinen Lieblingen. Für alle F1 Fans berichte ich über die Königsklasse des Motorsports in Bezug auf Sportwetten und Quoten.

Aktuelle Artikel

Paddy Lowe: Der Erfolgsgarant von Mercedes

Der Erfolg von Mercedes hängt eng mit dem Namen Paddy Lowe zusammen

Wikimedia, Magic Aviation (CC BY 2.0)

Im Sommer 2013 gab es einen bemerkenswerten Transfer innerhalb der Formel 1, dessen Tragweite damals wohl kaum einem Beobachter bewusst war: Paddy Lowe wechselte von McLaren zu Mercedes und wurde dort Technischer Direktor. Diesen Posten hatte bis dahin niemand anderes als Ross Brawn inne, der als eines der größten Superhirne in der Formel 1 Geschichte gilt. Lowe wird deshalb zwangsläufig mit seinem Vorgänger verglichen, der Mercedes im Dezember verließ. Es ist ein Zustand, mit dem der Brite nicht so Recht umzugehen weiß. So stellt er Brawn ein vergiftetes Kompliment aus.

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Lowe wollte „den nächsten Schritt machen“

So erklärte Lowe jüngst, dass sich Mercedes 2013 bereits in einem Aufwärtstrend befunden habe. Es sei deshalb nicht darum gegangen, „Sachen, die Ross eingeführt hat, zu verändern“, so Lowe im Gespräch mit „Autosport“. Vielmehr wollte er den „nächsten Schritt machen“. Er habe bewusst nicht die gesamte Arbeit seines Vorgängers eingerissen, sondern sich dafür entschieden, Mercedes auf „das nächste Level zu heben“, was ihm auch gelungen sei.

Diese Worte klingen so weit sehr respektvoll. Allerdings belässt es Lowe nicht dabei: Brawn habe einen Anteil am Erfolg bis Ende 2013, „weil er ein Teil des Prozesses war“, so Lowe. Die gegenwärtigen Siege erwähnt er nicht. Zudem habe er in seiner Arbeit Lücken gesehen, „die Ross nicht gefüllt hat“. Die Arbeitsweise von Brawn seit inzwischen durch den Zeitenumbruch in der Formel 1 veraltet. „Ross ist seit Dezember raus“, so Lowe. Er könne sich nicht einmal mehr erinnern, war im Dezember war, weil die Formel 1 so ein schnelllebiges Geschäft sei. Die Methoden von Brawn seien deshalb „bei allem Respekt Schnee von Gestern“.

Möglicherweise kommt es zum Duell

Brawn erhält möglicherweise bald die Chance, sich zu revanchieren. Die Gerüchte verdichten sich, dass Ferrari mit aller Macht versucht, ihn von einer Rückkehr zu überzeugen. Das Duo Brawn-Schumacher sorgte nach der Jahrtausendwende für die größte Erfolgswelle, welche die Scuderia jemals hatte. Sollten Lowes Aussagen allerdings stimmen, sollte sich Ferrari genau überlegen, ob es Brawn wirklich zurück haben möchte.

Ex-Ferrari-Mann schmerzt schwache Performance der Scuderia

Ex Ferraristi zweifelt an Qualität der Scudaria

Wikimedia, Leo Hidalgo (CC BY 2.0)

Ferrari erinnert nur noch dem Namen nach an das Team, das mit Michael Schumacher fünf Mal in Folge die Fahrer-WM und sogar sechs Mal in Serie die Team-WM gewinnen konnte. Die Scuderia konnte in den letzten Jahren versuchen, was sie wollte und fand dennoch keinen Anschluss nach oben. Dabei konnte Alpha-Pilot Fernando Alonso doch wiederholt unter Beweis stellen, dass er nach wie vor einer der besten oder sogar der stärkste Fahrer der Welt ist. Einen der früheren Erfolgsgaranten schmerzt der Niedergang der Italiener: Aldo Costa.

Aldo Costa trauert öffentlich

Aldo Costa arbeitet als Chefingenieur bei Mercedes und erlebt deshalb beruflich eigentlich gute Wochen. Doch im Herzen trägt er immer noch Ferrari im Herzen. In einem Blog (von Leo Turrini) wandte sich Costa an die Presse und bat, man solle schreiben, „dass es mich schmerzt“. Trotz seiner Entlassung im Jahr 2011 hege er keinen Groll gegen das Team – ganz im Gegenteil. Er habe für einen Mythos gearbeitet und viele Freunde dort zurückgelassen. An jeden Leser gewandt, fragte Costa: „Wärst Du glücklich, Deine Freunde in Problemen zu sehen?“ Ihm gefalle es „natürlich nicht, wie es um Ferrari steht“.

Costa-Entlassung gilt als große Fehlentscheidung

Wenn ein Mann eigentlich über die Scuderia schlecht reden dürfte, dann ist es der heutige Mitarbeiter von Mercedes. Selbst Ferrari gesteht dies zu, sieht man die Entlassung von Costa dort heute doch ebenfalls als schweren Fehler an. Im Jahr 2011 erhielt dieser nach einem schlimmen Streit mit Chefdesigner Nikolas Tombazis seine Papiere. Costa stehe dessen „Kreativität im Weg“, lautete die bemerkenswerte öffentliche Begründung von Ferrari. Insider des Teams sahen dies vom ersten Tag an anders. Costa habe den Chefdesigner lediglich wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass viele von seinen Ideen nicht funktionieren könnten. Davon wollte Tombazis jedoch nichts wissen und warf Costa im Gegenzug vor, der sei einfach nicht kompetent genug, seine Ideen umzusetzen. Drei Jahre später scheint klar, welcher der beiden Männer das Recht auf seiner Seite hat.

F1 Prozess in München: Ecclestone kauft sich frei

Formel 1 Boss Bernie Ecclestone kauft sich frei

Wikimedia, Habeed Hameed (CC BY-SA 2.0)

Formel 1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone ist einer Gefängnisstrafe entgangen. Der „Diktator“ der Königsklasse des Rennsports musste sich in München wegen des Vorwurfs der Bestechung verantworten. Die Staatsanwaltschaft und das Gericht erklärten sich allerdings dazu bereit, das Verfahren gegen eine Zahlung von 100 Millionen US-Dollar einzustellen. Die Staatsanwaltschaft begründete diesen Schritt mit dem hohen Alter des Angeklagten (83 Jahre) und seiner Bereitschaft, den gesamten Sachverhalten rund um die Bayern LB aufzuklären. Allerdings hat es mehr als nur einen schlechten Beigeschmack, dass sich ein Mann, der wegen Bestechung vor Gericht stand, freikaufen konnte. Viele Zeitungen kommentieren deshalb auch zynisch „das lief ja wie geschmiert“.

Ecclestone bleibt der Boss in der Formel 1

Für die Königsklasse bedeutet dies, dass sich nichts ändert. Wäre der Brite eingesperrt worden, hätte man wohl einen Nachfolger suchen müssen. Dies ist nun nicht mehr notwendig. Nach Meinung von Mercedes-Aufsichtsratschef wäre „Bernie nicht zu ersetzen“ gewesen. Überhaupt ist die Einstellung des Verfahrens für Mercedes, das eigentlich sehr großen Wert auf Compliance – also die Einhaltung von gesetzlichen und ethischen Normen – legt, sehr gut. Die Frage, wie man sich an einer Rennserie beteiligen kann, die von einem vor Gericht überführten Kriminellen geführt wird, wäre wohl nur schwer zu beantworten gewesen.

Geldstrafe tut Ecclestone nicht weh

Die Strafzahlung wird nicht dafür sorgen, dass Ecclestone künftig am Hungertuch nagen muss. Der frühere Gebrauchtwagenhändler ist Milliardär. Zuletzt wurde sein Vermögen auf 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Vermutlich wird es keine zwei Jahren dauern, bis er die 100 Millionen Dollar wieder eingenommen hat. Ecclestone arbeitet bereits fleißig daran, neue Märkte für seine Rennserie zu erschließen. So soll die Königsklasse künftig fast die Hälfte der Saison auf den beiden amerikanischen Kontinenten unterwegs sein. Derjenige, der dabei am meisten verdienen wird, ist der Brite selbst.

Lotus testet neue 18-Zoll-Reifen

Lotus testet als erstes Team die neuen Reifen

Wikimedia, Michael Elleray (CC BY 2.0)

Die größte Aufmerksamkeit bei den jüngsten Testfahrten in Silverstone erhielt nicht etwa Red Bull, das verzweifelt nach Anschluss an Mercedes gilt. Auch die Silberpfeile oder Ferrari wurden nicht am schärfsten beobachtet. Im Mittelpunkt stand das Lotus-Team: Dieses durfte die neuen 18-Zoll-Reifen von Pirelli testen, die ab 2016 eingeführt werden können. Zum einen ist der Gedanke, so Geld zu sparen, da die Reifen günstiger zu fertigen sind. Zum anderen wäre so eine engere Verzahnung mit den normalen Straßenautos möglich: Die 13-Zoll-Reifen, welche die Formel 1 im Moment fährt, sind im Straßenverkehr nur bei sehr günstigen Fahrzeugen einsetzbar. Die interessantesten Käuferschichten für Pirelli scheiden aus.

Hier hast du eine ausführliche Beschreibung der Reifen, die derzeit in der F1 verwendet werden!

18-Zoll-Reifen wurden lange verboten

Größere Reifen als heutzutage gab es früher schon einmal, weil die Teams diese als Möglichkeit nutzten, um größere Bremsschreiben zu verbauen. Die Formel 1 verbot deshalb jeden Reifen, der größer als 13 Zoll ist. Inzwischen hat die Königsklasse allerdings eine Standardgröße für die Bremsscheiben vorgeschrieben, folglich kann man auch mit größeren Reifen arbeiten. Das Verbot wurde gekippt. Pirelli hat einen Reifen gebacken, der zwar einen Durchmesser von 18 Zoll hat, dessen Gesamtgröße gegenüber den aktuellen Modellen unverändert ist. Die Seitenwände sind also sehr viel schmaler. Dies soll allerdings erst der Anfangs ein: Am liebsten würde der Reifenhersteller auch Reifen fertigen dürfen, die noch schmaler sind, dafür aber eine Größe von 19 bis 20 Zoll haben, um damit noch näher an den Straßenverkehr heranzurücken und auch Luxusfahrzeuge werbewirksam mit „Formel 1 Reifen“ versorgen zu können. Dies lehnen die Teams allerdings bisher ab, mit Hinweis „auf die Integrität der Fahrzeuge“. Im Klartext heißt dies: Die Kräfte, die ein Fahrzeug in der Königsklasse aufwenden muss, werden über die Seitenwände der Reifen abgegeben. Werden diese zu schmal, platzen die Reifen schneller, weil die Kräfte in der Formel 1 um ein Vielfaches höher als auf der Straße sind.

Reifen viel langsamer

Aber zurück zu den Testfahrten: Mit den 18-Zoll-Reifen trat ein Effekt ein, den die Teams so auch erwartet hatten: Die Autos wurden wesentlich langsamer. Gegenüber den Spitzenfahrzeugen, die mit den alten Reifen unterwegs waren, verlor Lotus durchschnittlich zehn Sekunden pro Runde. Rechnet man die bis zu zwei Sekunden heraus, welche die Fahrzeuge im Moment ohnehin langsamer sind als die Mercedes, so verliert ein Renner der Königsklasse durch die größeren Reifen etwa acht bis neun Sekunden. Pirelli sieht dies gelassen und betrachtet den ersten Test mit den großen Gummis als gelungen: Die 18-Zoll-Reifen seien „umwerfend“.

Grand Prix Ungarn – Ein Rennen mit drei Siegern

Ein fulminantes Rennen bekamen die Zuseher in Ungarn zu sehen. Daniel Ricciardo holte sich in einem packenden Rennen mit sehenswertem Einsatz und guter Strategie den Sieg, Fernando Alonso wurde trotz des weit unterlegenen Ferrari Zweiter und Lewis Hamilton wurde aus der Box startend noch Dritter. Wir werfen einen Blick auf die drei großen Gewinner im Rennen von Budapest.

Daniel Ricciardo –  Der Sieger des Großen Preis von Ungarn

Daniel Ricciardo gewinnt sein zweites Rennen

Wikimedia, Lutz H (CC BY 2.0)

Der Australier startete vom vierten Rang aus ins Rennen und hatte zwischendurch Glück, dass er den Grand Prix von Ungarn nicht vorzeitig beenden musste. Mitten im Rennen verlor sein Red Bull an Leistung, nach einigen Runden beruhigte sich das Problem allerdings und Ricciardos Bolide fand zurück zur Normalleistung. Die Ups and Downs begleiteten den sympatischen Jungen von Down Under über das gesamte Rennen. Zunächst profitierte er von der ersten Safety Car Phase, bei der zweiten wurde er allerdings einige Plätze nach hinten geschoben. Gegen Ende des Grand Prixs hatte der Red Bull Pilot allerdings den entscheidenden Vorteil auf seiner Seite, die Reifen. Mit dem frischesten Satz Reifen unterwegs, schnappte sich Ricciardo zwei Runden vor dem Ziel, den vor ihm liegenden Lewis Hamilton mit einem sehenswerten Überholmanöver, ehe er am deutlich unterlegenen Fernando Alonso im Ferrari nahezu mühelos vorbeizog. Durch seine Risikobereitschaft, gute Taktik und das nötige Glück sicherte sich Ricciardo somit seinen zweiten Grand Prix Sieg seiner Karriere und gleichzeitig in dieser Saison.

Vorschau zum nächsten Rennen – Der Große Preis von Belgien 

Fernando Alonso – Der große Kämpfer beim Großen Preis von Ungarn

Fernando Alonso will bei seinem Heim-Grand-Prix durchstarten

Wikimedia, Mark McArdle (CC BY-SA 2.0)

Großes Herz bewies auch Fernando Alonso beim Großen Preis von Ungarn. Fast hätte es für den Spanier für den ersten Saisonsieg gereicht, im unterlegenen Ferrari einen zweiten Platz herauszufahren, darf unter diesen Umständen jedoch als heroisch angesehen werden. Alonso startete von Platz fünf und profitierte von der zweiten Safety Car Phase. Anders als seine Kontrahenten fuhr der zweifache Weltmeister nicht an die Box und blieb auf der Strecke. Damit übernahm er die Führung, die er erst zwei Runden vor Schluss an Ricciardo verlor. Alsonsos Problem am Ende des Rennens waren die Reifen. Wie auf Bananenschalen musste der bald 33-Jährige seinen Boliden über die Ziellinie bringen.

Lewis Hamilton – Die tollkühne Aufholjagd beim Grand Prix von Ungarn

Lewis Hamilton hätte gern mehr Konkurrenz in der F1

Wikimedia, ph stop (CC BY-SA 2.0)

Nach dem Hamiltons Wagen im Qualifying Feuer fing, musste der Brite das Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen. Eigentlich wäre der zweifache Titelträger auf dem engen Kurs in Budapest chancenlos gewesen um im Kampf um den Rennsieg ein Wörtchen mitzureden. Das Wetter sowie zwei Safety Car Phase, wandelten das Blatt zugunsten des Briten. Fast hätte Hamilton das Unmögliche noch möglich gemacht und das Rennen für sich entschieden. Er wäre der erste Pilot seit John Watkins gewesen, der einen Grand Prix aus der Boxengasse startend für sich entscheidet. Am Ende reichte es immerhin noch für Platz Drei. Hut ab!

Hier das offizielle Endergebnis des Grand Prix von Ungarn

Pos.LandFahrerTeamRückstand
1AUSRicciardo, DanielRed Bull Racing
2ESPAlonso, FernandoFerrari5,2
3GBRHamilton, LewisMercedes5,8
4DEURosberg, NicoMercedes6,3
5BRAMassa, FelipeWilliams29,8
6FINRaikkonen, KimiFerrari31,4
7DEUVettel, SebastianRed Bull Racing40,9
8FINBottas, ValtteriWilliams41,3
9FRAVergne, Jean EricToro Rosso58,5
10GBRButton, JensonMcLaren67,2
11DEUSutil, AdrianSauber68,1
12DNKMagnussen, KevinMcLaren78,4
13VENMaldonado, PastorLotus84
14RUSKvyat, DaniilToro Rosso1 Runde
15FRABianchi, JulesMarussia1 Runde
16GBRChilton, MaxMarussia1 Runde

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