Deutschland gehört zu den großen Formel 1 Nationen. Was heute selbstverständlich ist, war aber nicht immer so. Tatsächlich musste die Bundesrepublik bis 1994 warten, bis Michael Schumacher den ersten WM-Titel für das Land holte. Seitdem schrieben deutsche Piloten aber eine Erfolgsstory nach der anderen. 12 Weltmeisterschaften, 179 Siege – nur Großbritannien hat eine bessere Statistik vorzuweisen. Wir werfen einen Blick auf die aktuellen Piloten und deutsche Formel 1 Legenden.
Mick Schumacher: Der neue Hoffnungsträger
Es gibt kaum einen größeren Namen im Motorsport als Schumacher. Michael hat in den 90er-Jahren einen unvergleichlichen Formel 1 Hype in Deutschland ausgelöst, der bis heute nachwirkt. Seit 2021 ist die nächste „Schumi“-Generation am Werk. Nach dem Titelgewinn in der Formel 2 gab damals nämlich Sohn Mick sein Debüt in der Königsklasse. Die erste Saison des Youngsters wurde aber zu einem Lehrjahr. Im klar unterlegen Haas-Boliden gelangen Schumacher junior nur vereinzelt Glanzlichter. Punkte blieben aus im nicht konkurrenzfähigen Auto aus.
Besser läuft es in der aktuellen Saison. Nach anfänglichen Schwierigkeiten hat sich der Sohn des wohl berühmtesten Rennfahrers der Welt gefangen und endlich Punkteplatzierungen eingefahren. Für das kommende Jahr ist sein Cockpit aber noch nicht gesichert. Klar ist aber: bleibt Schumacher in der Formel 1, ist er wohl der einzige Deutsche im Starterfeld 2023.
Sebastian Vettel: Der Erbe Schumachers
Vor dem Einstieg des Sohnemanns galt Sebastian Vettel als legitimer Nachfolger Michael Schumachers. Der sympathische Heppenheimer kam wie ein Komet in die Königsklasse. Bei Red Bull Racing krönte sich Vettel vier Mal zum Weltmeister (2010 – 2013) und ist bis heute der jüngste Champion aller Zeiten. 53 Siege und 57 Pole-Positions machen den Hessen zu einem der erfolgreichsten Piloten aller Zeiten. Bei Ferrari und Aston Martin konnte „Super Seb“ aber keinen WM-Titel mehr gewinnen.
Vettel gilt als guter Freund der Familie Schumacher und ist eine Art Mentor von Mick. Neben seinen Leistungen auf der Strecke machte er im Herbst seiner Karriere auch immer wieder auf Themen wie Umweltschutz und soziale Ungerechtigkeit aufmerksam. Mitte 2022 gab er bekannt, seine Formel 1 Laufbahn mit Saisonende zu beenden.
Nico Rosberg: Der Spätberufene
Nico Rosberg ist der dritte deutsche Weltmeister im Bunde. Im Vergleich zu seinen beiden Landsmännern war der Sohn von Ex-Champion Keke aber kein Frühstarter. Nach einigen schwierigen Jahren bei Williams folgte mit dem Wechsel zu Mercedes 2010 der große Karrieresprung. Dort erwartete ihn aber die wohl schwierigste Challenge überhaupt. Drei Jahre gegen Michael Schumacher, vier gegen Lewis Hamilton im eigenen Team – Rosberg musste sich gegen die beiden erfolgreichsten Fahrer aller Zeiten beweisen.
Statt daran zu zerbrechen, gelang dem Halbfinnen das nicht für möglich gehaltene. Schumacher schlug er in allen drei Saisons und auch gegen Hamilton kämpfte sich Rosberg nach zwei verlorenen WM-Duellen zurück. 2016 krönte sich der 23-fache GP-Sieger zum Champ und sorgte mit dem gleich darauf folgenden Karriereende für einen echten Paukenschlag.
Michael Schumacher: Die Legende
Der, mit dem alles begann: Michael Schumacher hat die Formel 1 quasi im Alleingang zu einem deutschen Volkssport gemacht. Der gebürtige Kerpener sorgte mit seinen Erfolgen in den 90er und 2000er Jahren für einen unglaublichen Hype in der Bundesrepublik. Schon bei seinem 1991 im Jordan wurde deutlich: hier macht sich ein Meister seines Fachs auf den Weg. Und tatsächlich gelang es „Schumi“, die Geschichtsbücher umzuschreiben. Zwei WM-Titeln bei Benetton folgte der Wechsel zu Ferrari und eine legendäre Erfolgsstory. Bei den Roten prägte Schumacher eine Ära.
Insgesamt gewann er in seiner schillernden Karriere sieben WM-Titel (bis heute gemeinsam mit Hamilton Rekord) und 91 Rennen. 2006 beendete er seine Laufbahn, gab aber von 2010 bis 2012 nochmal ein Comeback bei Mercedes. In den drei Jahren gelang immerhin noch ein Podestplatz. Nach einem schweren Skiunfall 2013 hat sich Schumacher völlig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Mit Sohn Mick schickt sich derzeit die nächste Generation an, die Erfolgsgeschichte weiterzuschreiben.
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