Der französische Wahl-Schweizer Jean-Eric Vergne geht auch in der Saison 2014 für die Scuderia Toro Rosso auf Punktejagd in der Formel 1. Für den 24-Jährigen Rennfahrer mit der Startnummer 25, die er in Anlehnung an seine frühere Kartkarriere trägt, ist es bereits die dritte Saison beim Juniorteam von Red Bull, aber auch seine Letzte. Im August wurde bekannt, dass der erst 17-Jährige Max Verstappen den sieben Jahre älteren Franzosen zur Saison 2015 im Team von Teamchef Franz Tost ersetzen wird. Die Zukunft von Vergne in der Formel 1 ist damit ungewisser denn je.
Keyfacts über Jean-Eric Vergne:
- Nationalität: Französisch
- Geburtsdatum: 25.04.1990 (in Pontoise)
- Team: Toro Rosso
- Weltmeistertitel: 0
- Rennsiege: 0
- Pole Positions: 0
Jean-Eric Vergne: Ein talentierter Rennfahrer
Mit elf Jahren startete Vergne seine Motorsportkarriere im Kartsport. Nach seinem Wechsel in den Formelsport im Jahr 2007 wurde er auf Anhieb Meister der französischen Formel Renault Campus. In den folgenden Jahren nahm er erfolgreich an der Formel Renault 2.0 Eurocup und an der Formel Renault teil. 2010 wechselte der damals 20-Jährige zum Carlin-Rennstall in die britische Formel 3, wo er mit insgesamt 13 Siegen sofort die Meisterschaft gewann. Nachdem Vergne in Folge auch in der GP3 und in der World Series by Renault sein Talent unter Beweis stellen konnte, engagierte ihn Toro Rosso als Formel 1 Testfahrer für die Saison 2011. Bereits in der darauffolgenden Saison wurde der jungen Franzosen zum Stammfahrer befördert und ging an der Seite von Daniel Ricciardo in der Formel 1 an den Start.
Das Ende einer Formel 1 Karriere, bevor sie richtig angefangen hat?
In seiner Debütsaison in der Königsklasse landete Vergne am Ende auf dem 17. Rang in der Fahrerwertung und konnte das teaminterne Duell gegen Ricciardo mit 16 zu 10 Punkten für sich entscheiden. Mit 13 Zählern erreichte der Franzose in seiner zweiten Saison bei Toro Rosso allerdings nur einen enttäuschenden 15. WM-Rang und musste sich mit sieben Punkten weniger seinem australischen Teamkollegen geschlagen geben. Als zur Saison 2014 das Cockpit von Mark Webber bei Red Bull frei wurde, durfte sich Vergne Hoffnung auf eine Beförderung machen. Doch das Team um Teamchef Christian Horner entschied sich für Ricciardo als Nachfolger, was aufgrund der durchschnittlichen und wenig auffälligen Leistungen von Vergne, besonders im Qualifying, nicht verwunderlich war. Nachdem die Entscheidung gefallen war, ging der in Genf wohnhafte Franzose auch 2014 für Toro Rosso an den Start und stand dabei unter gehörigem Druck, denn das Ausbildungsteam von Red Bull hat bisher noch keinen Fahrer länger als drei Jahre beschäftigt. Mit Daniil Kwjat bekam er einen neuen und wenig erfahrenen Teamkollegen. Doch wieder konnte Vergne keine entscheidenden Argumente für sich sammeln und als die Trennung von Sebastian Vettel und Red Bull bekannt wurde, erhielt Kwjat den Vorzug. Schließlich vermeldete Toro Rosso im August, dass Vergne im nächsten Jahr von dem erst 17-Jährigen Max Verstappen ersetzt wird. So erleidet er vielleicht dasselbe Schicksal wie zuvor schon die beiden Fahrer Sebastian Buemi und Jaime Alguersuari, deren Zeit in der Formel nach Toro Rosso endete.
Die Saison 2014 von Jean-Eric Vergne in der Formel 1
Mit 21 Punkten liegt Vergne bei drei verbleibenden Rennen auf dem 13. Rang der Fahrerwertung und damit 13 Punkte vor seinem Teamkollegen Kwjat, der nächstes Jahr für Red Bull fährt. Insgesamt fuhr der Franzose sechsmal in die Punkteränge und erzielte mit dem sechsten Platz beim Großen Preis von Singapur sein bestes Saisonergebnis. Allerdings lief es besonders in der ersten Saisonhälfte, in der er fünf Rennen vorzeitig beenden musste, nicht nach Wunsch. Ob Vergne zur Saison 2015 einen neuen Rennstall findet, ist derzeit mehr als fraglich.
2015 musste Vergne sein Cockpit für den jungen Niederländer Max Verstappen räumen. Im Gegenzug wechselte der Franzose zu Ferrari, wo er als Testpilot einen neuen Job fand. In der Formel 1 Saison 2016 könnte Vergne ein Comeback als F1-Pilot feiern. Er soll ganz oben auf der Liste der Kandidaten beim neugegründeten Rennstall Haas F1 stehen.