Vor der Saison 2014 gab es eine Regelrevolution in der Formel 1, mit der man vor allem die bisherige Übermacht von Red Bull brechen wollte, um den Wettbewerb spannender zu gestalten. Signifikanteste Neuerung waren die V6-Turbo-Motoren. Im Jahr 2015 gibt es wieder eine ganze Reihe neuer Vorschriften, die allerdings deutlich weniger umfassend als im Vorjahr sind und nur Details von dem verändern werden, was der Zuschauer zu Gesicht bekommt.
Die Formel 1 Regeländerungen 2016 siehst du hier
Mindestgewicht der Formel 1 Boliden
Künftig muss ein Formel 1 Bolide ohne Benzin mindestens 702 Kilogramm wiegen. Dies sind noch einmal zwölf Kilogramm mehr als 2014. Schon vor dem letzten Jahr wurde der entsprechende Wert allerdings um 48 Kilogramm angehoben. Die Boliden haben also innerhalb von zwei Jahren um 60 Kilogramm zugelegt. Ziel ist es, dass die Teams aufhören, möglichst gewichtsoptimal zu bauen und stattdessen ihr Augenmerk auf die Standfestigkeit legen. 2014 ist dies bereits beeindruckend gelungen.
Diese Regeländerungen gab es in der F1 Saison 2014
Motoren werden zu Komponenten
Die zweite Regeländerung betrifft die Motoren und sie ist bedauerlicherweise recht kompliziert: Der Motor wird künftig nicht mehr in seiner Gesamtheit als eine Power Unit aufgefasst, sondern in unterschiedliche Komponenten aufgeteilt. Ab 2015 werden die Komponenten, die man wechseln lassen musste, herangezogen, um die Strafe zu bemessen. Wer einen ganzen Motor wechseln lässt, erhält also eine drakonische Bestrafung. Wie schon 2014 gilt dabei auch 2015: Kann man seine Strafe (beispielsweise Rückstellung der Startaufstellung) nicht innerhalb von einem Rennen absitzen, wird sie über mehrere Läufe aufgeteilt oder in eine Sekundenstrafe während des Laufs umgewandelt.
Motorenentwicklung in F1 wird weiter eingefroren
2015 dürfen weniger Komponenten der Motoren verändert und damit weiter entwickelt werden. Hier gilt ein Sechs-Jahres-Plan der FIA: Im Jahr 2020 sollen 95 Prozent der Komponenten der Motoren unveränderlich sein. Die Teams und Hersteller laufen gegen diese Idee allerdings Sturm. Kurz vor dem Großen Preis von Malaysia wurde diese Regel allerdings entschärft. Unsprünglich war geplant lediglich vier Hybrind-Antriebseinheiten in der F1 Saison 2015 zuzulassen. Nach heftigen Protesten, vor allem von Red Bull und McLaren, einigte sich die FIA, rund um Formel 1 Boss Bernie Ecclestone, darauf, wie im vergangenen Jahr fünf Motoren zuzulassen, ohne eine Strafe zu kassieren.
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Mehr Sicherheit in der Formel 1
Die Formel 1 Boliden müssen 2015 noch sicherer werden: Die Elemente, die den Fahrer davor schützen sollen, dass Fremdkörper bis zu ihm ins Cockpit vordringen können, sind 2015 größer. Sichtbar wird dies rund um den Kopf des Piloten und an den Seiten des Cockpits. Zudem müssen alle Elemente, die an den Aufhängungen angebracht werden, künftig sehr viel besser gestärkt werden.
Keine doppelten Punkte und keine stehenden Re-Starts mehr
Die doppelten Punkte im letzten Rennen, die für die Saison 2014 eingeführt worden waren und im Dauerfeuer der Kritik standen, werden 2015 wieder abgeschafft. Künftig gibt es in jedem Rennen wieder gleich viele Punkte zu gewinnen. Ebenfalls gestrichen werden die stehenden Re-Starts: Hier folgt die FIA den großen Sicherheitsbedenken der Teams, die schon 2014 dazu führten, dass von der Variante kein Gebrauch gemacht wurde.
Künftig auch 10 Sekunden als Stop-and-Go-Strafe
Künftig wird es zudem auch eine zehnsekündige Stop-and-Go-Strafe geben. Vorgesehen ist diese zum einen dann, wenn Teampersonal zulange auf der Startaufstellung bleibt. Das zugehörige Fahrzeug muss dann auch aus der Boxengasse starten. Der andere Fall, in dem diese harte Zeitstrafe ausgesprochen werden darf, betrifft die Boxenstopps: Nach einer Unsafe Release wird sie ebenfalls verhangen.
Virtuelles Safety Car in Formel 1 kommt
Zusätzlich zu den gelben Flaggen und dem ganz realen Safety Car wird es künftig auch ein virtuelles Saftey Car geben. Den Piloten wird dabei VSC im Auto eingeblendet. In diesem Fall gelten die normalen Safety Car Regeln. Ursprünglich sollte das virtuelle Sicherheitsfahrzeug nur in bestimmten Sektoren zum Einsatz kommen. Nach einer Bitte der Fahrer wird es aber nun für ganze Runde zum Einsatz gebracht. Die Start- und Ziellinie dabei als der Punkt, wo das virtuelle Safety Car wieder aufgelöst wird.
Safety Car und Rennunterbrechungen
Beim normalen Safety Car gab es ebenfalls eine Regeländerung. Sobald das letzte überrundete Fahrzeug dieses überholt hat, darf es in die Box zurückkehren. Es muss nicht länger auf der Strecke warten, bis die überrundeten Fahrzeuge die Rückseite des Feldes erreicht haben.
Bei Rennunterbrechungen wird künftig die Boxenausfahrt geschlossen. Die Autos müssen in einem solchen Fall nicht wie bisher in die Startaufstellung fahren, sondern langsam in die Boxengasse einfahren. Hier gilt dann die sogenannte Fast Lane: Alle Autos bilden nach ihren Positionen eine lange Linie, die an der Boxenausfahrt aufgestellt wird.