Ferrari erinnert nur noch dem Namen nach an das Team, das mit Michael Schumacher fünf Mal in Folge die Fahrer-WM und sogar sechs Mal in Serie die Team-WM gewinnen konnte. Die Scuderia konnte in den letzten Jahren versuchen, was sie wollte und fand dennoch keinen Anschluss nach oben. Dabei konnte Alpha-Pilot Fernando Alonso doch wiederholt unter Beweis stellen, dass er nach wie vor einer der besten oder sogar der stärkste Fahrer der Welt ist. Einen der früheren Erfolgsgaranten schmerzt der Niedergang der Italiener: Aldo Costa.
Aldo Costa trauert öffentlich
Aldo Costa arbeitet als Chefingenieur bei Mercedes und erlebt deshalb beruflich eigentlich gute Wochen. Doch im Herzen trägt er immer noch Ferrari im Herzen. In einem Blog (von Leo Turrini) wandte sich Costa an die Presse und bat, man solle schreiben, „dass es mich schmerzt“. Trotz seiner Entlassung im Jahr 2011 hege er keinen Groll gegen das Team – ganz im Gegenteil. Er habe für einen Mythos gearbeitet und viele Freunde dort zurückgelassen. An jeden Leser gewandt, fragte Costa: „Wärst Du glücklich, Deine Freunde in Problemen zu sehen?“ Ihm gefalle es „natürlich nicht, wie es um Ferrari steht“.
Costa-Entlassung gilt als große Fehlentscheidung
Wenn ein Mann eigentlich über die Scuderia schlecht reden dürfte, dann ist es der heutige Mitarbeiter von Mercedes. Selbst Ferrari gesteht dies zu, sieht man die Entlassung von Costa dort heute doch ebenfalls als schweren Fehler an. Im Jahr 2011 erhielt dieser nach einem schlimmen Streit mit Chefdesigner Nikolas Tombazis seine Papiere. Costa stehe dessen „Kreativität im Weg“, lautete die bemerkenswerte öffentliche Begründung von Ferrari. Insider des Teams sahen dies vom ersten Tag an anders. Costa habe den Chefdesigner lediglich wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass viele von seinen Ideen nicht funktionieren könnten. Davon wollte Tombazis jedoch nichts wissen und warf Costa im Gegenzug vor, der sei einfach nicht kompetent genug, seine Ideen umzusetzen. Drei Jahre später scheint klar, welcher der beiden Männer das Recht auf seiner Seite hat.