Fans der neuen Regeln, die in der Formel 1 ab 2014 greifen, muss man bislang mit der Lupe suchen. Die Kritiker sind hingegen unübersehbar. In Gestalt von Jacques Villeneuve und Christian Klien haben sich nun zwei weitere namhafte Ex-Piloten bei diesen eingereiht. Weder der Kanadier noch der Österreicher stören sich dabei an dem neuen Aussehen der Fahrzeuge, an dem selbst aktuelle Piloten immer wieder Kritik übten. Ihre Äußerungen sind profunder und dürften deshalb mehr Gehör finden.
Diese neuen Regeln „gruseln“ Villeneuve
Klien sind die Autos zu langsam
Über seine Kollegen möchte sich Klien nicht äußern. Ihm sind die Fahrzeuge viel zu langsam geworden. Der Österreicher stört sich massiv daran, dass die aktuellen Fahrzeuge sieben Sekunden mehr brauchten, um die Teststrecke in Jerez zu umrunden als noch vor wenigen Jahren. Man müsse sich nur einmal vorstellen, dies geschehe bei „einem Skirennen“, erläutert Klien, um seine Sicht der Dinge zu unterstreichen.
In seinen Augen sind die technischen Entwicklungen wie KERS und DRS Schuld. Diese seien offenbar ein Tribut an die großen Automobilhersteller. Könnten diese durch derartige technische Entwicklungen doch wesentlich besser erklären, weshalb sie in der Königsklasse am Start seien. Auf diese Weise fehle es „an einem mitreißenden Moment für den Fan, der für ein Wochenende das Sofa gegen die Tribüne“ tauscht, erklärt Klien.
Hoffnung auf das erste Rennen
Dass es mit der Kritik bald wieder vorbei sein könnte, weiß auch Klien. Es sei oft so, dass die Stimmen sehr schnell verstummen, wenn die Fahrzeuge in der Startaufstellung in Melbourne stehen, gesteht der Österreicher zu. Dann werde sich wieder auf das Sportliche konzentriert. Es sei zu hoffen, dass es „jetzt auch so sein wird“. In diesem Punkt ist sich Paddy Lowe sicher. Der Technische Direktor von Mercedes findet, dass die Diskussion um den Speed der Fahrzeuge „übertrieben“ ist. Sicher sei das „Diktat der Tanknadel“, das bei den neuen Turbos noch einmal Speed koste, bedauerlich. Anderseits sei dies aber „nicht der beherrschende Faktor, der das Spektakel mindert“.