News 2014

News und Nachrichten der Formel 1 Saison 2014

Ricciardo siegt beim Großen Preis von Belgien

Hamilton Rosberg Teamduell

Wikimedia, Morio (CC BY-SA 3.0)

Daniel Ricciardo bleibt der Mann der Stunde in der Formel 1. Der Australier feierte beim Grand Prix von Belgien in Spa sensationell seinen dritten Saisonsieg, den zweiten in Serie. Dabei sah es vor dem Start des Rennens alles andere als günstig für den Red Bull Piloten aus, denn es waren die Silberpfeile die das Wochenende zunächst dominierten.

Nico Rosberg startete aus der Pole Position, direkt dahinter sein Teamkollege und gleichzeitig Erzrivale Lewis Hamilton, Ricciardo ging lediglich vom fünften Rang ins Rennen. Der Brite Hamilton erwischte einen Traumstart und übernahm beim Start die Führung. Bereits in Runde zwei kam es zur rennentscheidenden Situation. Rosberg kollidierte beim Überholmanöver mit Hamilton, der Brite erlitt einen Reifenschaden und wurde bis an das Ende des Feldes zurückgereicht, während Rosberg mit einem schadhaften Frontflügel weiterfahren konnte.

Ricciardo gibt Führung in Spa nicht mehr ab

Nutznießer der Situation war Daniel Ricciardo, der wenig nach der Kollision die Führung von Rosberg übernahm und diese bis zum Schluss nicht mehr abgab. Nico Rosberg, der einen Stopp mehr einlegen musste kam schließlich mit rund 3,5 Sekunden Rückstand auf den Australier ins Ziel, Dritter wurde Valtteri Bottas im Williams.

Weniger schöne Szenen gab es bei der Siegerehrung, bei der Rosberg vom Publikum gnadenlos ausgepfiffen wurde. Nach dem Unfall herrschte bei Mercedes merklich dicke Luft. Ein weiteres Kapitel im „Krieg der Sterne“ wird somit aufgeschlagen und die Schlagzeilen der nächsten Tage bestimmen.

Hier das Ergebnis des Großen Preis von Belgien in Spa

PosLandFahrerTeamRückstand
1AUSRicciardo, DanielRed Bull Racing
2DEURosberg, NicoMercedes3,3
3FINBottas, ValtteriWilliams28
4FINRaikkonen, KimiFerrari36,8
5DEUVettel, SebastianRed Bull Racing52,1
6GBRButton, JensonMcLaren54,5
7ESPAlonso, FernandoFerrari+1:01,1
8MEXPerez, SergioForce India+1:04,2
9RUSKvyat, DaniilToro Rosso+1:05,3
10DEUHulkenberg, NicoForce India+1:05,6
11FRAVergne, Jean EricToro Rosso+1:11,9
12DNKMagnussen, KevinMcLaren+1:14,2
13BRAMassa, FelipeWilliams+1:15,9
14DEUSutil, AdrianSauber+1:22,4
15MEXGutierrez, EstebanSauber+1:30,8
16GBRChilton, MaxMarussia1 Runde
17SWEEricsson, MarcusCaterham1 Runde
18FRABianchi, JulesMarussia5 Runden

Out: Lewis Hamilton, Romain Grosjean, Pastor Maldonado, Andre Lotterrer

Hier gehts zur Vorschau für den Großen Preis von Monza / Italien

Prognose Großer Preis von Belgien / Spa

Flag Map von Belgien - Großer Preis von SpaAm 24. August ist die Sommerpause in der Formel 1 offiziell beendet. Es steht eines der Rennen an, das zu den beliebtesten Läufen bei den Fans und Fahrern gleichermaßen gehört: Der Große Preis von Belgien in Spa-Francorchamps. Die High-Speed-Strecke, die gerne und mit Recht auch als „Ardennenachterbahn“ beschrieben wird, gehört zu den Traditionsläufen im Rennkalender. Mit einer Länge von mehr als sieben Kilometern ist sie zugleich der längste Kurs im Programm. Die beiden Kurven Eau Rouge und Blanchimont sind ein Mythos. Sie beide werden mit mehr als 300 Stundenkilometern durchfahren – wenn der Pilot sich traut.

Spa ist gleichsam eine Fahrer- wie auch eine Motorenstrecke. Mercedes dürfte die Nase deshalb wieder weit vorne haben. Sowohl Lewis Hamilton wie auch Nico Rosberg lieben den Kurs. Spannend dürfte vor allem das Duell auf den folgenden Plätzen werden. Eigentlich hat sich Red Bull als Nummer zwei etabliert, doch Williams macht gerade auf Motorenstrecken einen sehr starken Eindruck. Zumindest im Qualifying könnten die Briten den Österreichern ein Schnippchen schlagen.

Quoten zum Großen Preis von Belgien/ Spa

Großer Favorit bei den Buchmachern ist Lewis Hamilton. Von Bwin erhält er beispielsweise eine Quote von 1,85. Bei Tipico sind es 1,75 und bei Bet365 ist es ein ähnliches Niveau. Wie üblich ist Favorit Nummer zwei Hamiltons Teamkollege Rosberg, der auf Quoten von durchschnittlich 2,55 bis 2,75 kommt. In Gestalt von Valterri Bottas liegt auf Rang drei schon der erste Williams Pilot. Ein Geheimtipp könnte Daniel Ricciardo sein. Der Australier gewann in diesem Jahr bereits zwei Rennen und hat dennoch nur eine Quote von 14,00.

Informationen zum Großen Preis von Belgien

Formel 1 Grand Prix von Belgien in Spa

Wikimedia, Christian Bock

Startzeiten:

Freitag:

  • 1. Freies Training: 10:00 MEZ
  • 2. Freies Training: 14:00 MEZ

Samstag:

  • 3. Freies Training: 11:00 MEZ
  • Qualifying: 14:00 MEZ

Sonntag:

  • Rennen: 14:00 MEZ

Renninformationen zum Großen Preis von Belgien

  • Debüt: 1950
  • Runden: 44
  • Rundenlänge: 7,004 Kilometer
  • Renndistanz: 308,052 Kilometer
  • Kurven: neun rechts, zehn links

Rekorde beim Großen Preis von Belgien/ Spa:

  • Schnellste Rennrunde: 1:45:108 (Kimi Raikkönen, McLaren, 2004)
  • Schnellste Qualifyingrunde: 1:45:778 (Mark Webber, Red Bull, 2010)
  • Meiste Siege Fahrer: 6 x Michael Schumacher
  • Meiste Siege Team: 12 x Ferrari, McLaren

Vorhersage/ Prognose mit Wetttipp

  • Sebastian Vettel gewann zwei der drei letzten Ausgaben
  • Kimi Räikkönen gewann bereits vier Mal in Belgien
  • Lewis Hamilton stand in Belgien bereits zwei Mal auf der Pole
  • Mercedes konnte seit den Zeiten Juan Manuel Fangios hier nicht mehr siegen

Mein Wett Tipp für den Großen Preis von Belgien/ Spa:

Einer der beiden Mercedes-Piloten wird den Sieg erringen. Ich denke, Rosberg hat die besseren Karten. Auf Strecken, bei denen es auf hohe Geschwindigkeiten ankommt, wirkte der Deutsche einen Tick stärker als sein britischer Widersacher. Hamilton ist zudem gefordert und muss gewinnen. Er steht unter dem Druck, Fehler zu machen. Und mit Ausnahme von Monaco bestraft keine Strecke Fehler so sehr wie Spa. Allerdings könnte es den typischen Ardennen-Regen geben: In diesem Fall dürften die beiden Red Bull stark aussehen. Ergebnis Tipp: 1. Rosberg, 2. Hamilton, 3. Ricciardo 

Bayern LB: Kein Deal mit Ecclestone im Formel 1 Prozess

Bernie Ecclestone steht neuer Prozess gegen Bayern LB bevor

Wikimedia, gemeinfrei

Bernie Ecclestone hat seine juristischen Probleme in Deutschland noch nicht ausgestanden. Der Geschäftsführer der Formel 1 konnte sich zwar in seinem Strafprozess in München durch die Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 100 Millionen Dollar (etwa 85 Millionen Euro) freikaufen und anschließend erklären, ihm gefalle „dieses kapitalistische System“. Doch mit der Bayern LB (frühere Bayrische Landesbank) droht ihm weiter Ärger. Das Geldhaus, durch das der 83-Jährige in den Bestechungsskandal geraten war, lehnte Ecclestones Vergleichsangebot ab.

Ecclestone wolle 25 Millionen Euro zahlen

Ecclestone wollte der Bayern LB freiwillig 25 Millionen Euro zahlen, um auf diese Weise die Schadenersatzforderungen des Geldhauses gegen ihn aus der Welt zu schaffen. Das Finanzinstitut lehnte das Angebot des früheren Gebrauchtwagenhändlers jedoch ab. Die Bayern LB erklärte, dass die Summe längst nicht reiche. Ihr sei von Ecclestone ein Schaden in Höhe von 400 Millionen Euro zugefügt worden. Und man wolle davon jeden Cent zurück. Zudem hätte die frühere Kirch-Firma Constantin, die durch den gesamten Vorgang ebenfalls geschädigt worden war durch einen wohl viel zu günstigen Verkauf von Formel 1-Aktien, sofort gegen die Bayern LB geklagt, wäre diese auf das Angebot eingegangen.

Klage gegen Ecclestone in London wird wohl kommen

Ecclestone und die Bayern LB werden sich deshalb wohl Gericht sehen, wenn auch dieses Mal nicht in München, sondern in London. Schon Anfang 2014 hatte die Bayern LB angekündigt, sie würde den Formel 1 Boss dort auf einen Schadenersatz in der erwähnten Höhe von 400 Millionen Euro verklagen. Allerdings wollte man damals erst noch den Strafprozess in München abwarten. Ein Schuldspruch hätte das Verfahren in der britischen Hauptstadt wohl erleichtert. Dazu ist es zwar nicht gekommen, aber die Freikauf-Summe von Ecclestone ist derart hoch ausgefallen, dass man diese ebenfalls als Argument ins Feld führen kann. Die entsprechende Klage wird wohl deshalb bald kommen, zumal auch Constantin dazu drängt, dass sich ebenfalls um einen dreistelligen Millionenbetrag betrogen fühlt und damit droht, ansonsten gegen die Bayern LB direkt vorzugehen.

Constantin musste, als Besitzer Leo Kirch im 2002 pleite ging, seine Formel 1 Aktien als Pfand bei der Bayern LB hinterlegen. Ecclestone soll Bankmann Jürgen Gribowsky mit 44 Millionen Euro dazu bestochen haben, diese zu billig zu verkaufen. Sie gingen damals für 773 Millionen Euro über den Ladentausch, hatten aber nach allgemeiner Ansicht einen Verkehrswert von mehr als einer Milliarde Euro. In diesem Fall wäre ein Teil des Gewinns auch an Constantin gegangen. Der Rechtsstreit um diesen fragwürdigen Aktienverkauf ist längst noch nicht ausgestanden.

Paddy Lowe: Der Erfolgsgarant von Mercedes

Der Erfolg von Mercedes hängt eng mit dem Namen Paddy Lowe zusammen

Wikimedia, Magic Aviation (CC BY 2.0)

Im Sommer 2013 gab es einen bemerkenswerten Transfer innerhalb der Formel 1, dessen Tragweite damals wohl kaum einem Beobachter bewusst war: Paddy Lowe wechselte von McLaren zu Mercedes und wurde dort Technischer Direktor. Diesen Posten hatte bis dahin niemand anderes als Ross Brawn inne, der als eines der größten Superhirne in der Formel 1 Geschichte gilt. Lowe wird deshalb zwangsläufig mit seinem Vorgänger verglichen, der Mercedes im Dezember verließ. Es ist ein Zustand, mit dem der Brite nicht so Recht umzugehen weiß. So stellt er Brawn ein vergiftetes Kompliment aus.

Hole dir hier alle Infos zum nächsten Grand Prix in Spa / Belgien

Lowe wollte „den nächsten Schritt machen“

So erklärte Lowe jüngst, dass sich Mercedes 2013 bereits in einem Aufwärtstrend befunden habe. Es sei deshalb nicht darum gegangen, „Sachen, die Ross eingeführt hat, zu verändern“, so Lowe im Gespräch mit „Autosport“. Vielmehr wollte er den „nächsten Schritt machen“. Er habe bewusst nicht die gesamte Arbeit seines Vorgängers eingerissen, sondern sich dafür entschieden, Mercedes auf „das nächste Level zu heben“, was ihm auch gelungen sei.

Diese Worte klingen so weit sehr respektvoll. Allerdings belässt es Lowe nicht dabei: Brawn habe einen Anteil am Erfolg bis Ende 2013, „weil er ein Teil des Prozesses war“, so Lowe. Die gegenwärtigen Siege erwähnt er nicht. Zudem habe er in seiner Arbeit Lücken gesehen, „die Ross nicht gefüllt hat“. Die Arbeitsweise von Brawn seit inzwischen durch den Zeitenumbruch in der Formel 1 veraltet. „Ross ist seit Dezember raus“, so Lowe. Er könne sich nicht einmal mehr erinnern, war im Dezember war, weil die Formel 1 so ein schnelllebiges Geschäft sei. Die Methoden von Brawn seien deshalb „bei allem Respekt Schnee von Gestern“.

Möglicherweise kommt es zum Duell

Brawn erhält möglicherweise bald die Chance, sich zu revanchieren. Die Gerüchte verdichten sich, dass Ferrari mit aller Macht versucht, ihn von einer Rückkehr zu überzeugen. Das Duo Brawn-Schumacher sorgte nach der Jahrtausendwende für die größte Erfolgswelle, welche die Scuderia jemals hatte. Sollten Lowes Aussagen allerdings stimmen, sollte sich Ferrari genau überlegen, ob es Brawn wirklich zurück haben möchte.

Ex-Ferrari-Mann schmerzt schwache Performance der Scuderia

Ex Ferraristi zweifelt an Qualität der Scudaria

Wikimedia, Leo Hidalgo (CC BY 2.0)

Ferrari erinnert nur noch dem Namen nach an das Team, das mit Michael Schumacher fünf Mal in Folge die Fahrer-WM und sogar sechs Mal in Serie die Team-WM gewinnen konnte. Die Scuderia konnte in den letzten Jahren versuchen, was sie wollte und fand dennoch keinen Anschluss nach oben. Dabei konnte Alpha-Pilot Fernando Alonso doch wiederholt unter Beweis stellen, dass er nach wie vor einer der besten oder sogar der stärkste Fahrer der Welt ist. Einen der früheren Erfolgsgaranten schmerzt der Niedergang der Italiener: Aldo Costa.

Aldo Costa trauert öffentlich

Aldo Costa arbeitet als Chefingenieur bei Mercedes und erlebt deshalb beruflich eigentlich gute Wochen. Doch im Herzen trägt er immer noch Ferrari im Herzen. In einem Blog (von Leo Turrini) wandte sich Costa an die Presse und bat, man solle schreiben, „dass es mich schmerzt“. Trotz seiner Entlassung im Jahr 2011 hege er keinen Groll gegen das Team – ganz im Gegenteil. Er habe für einen Mythos gearbeitet und viele Freunde dort zurückgelassen. An jeden Leser gewandt, fragte Costa: „Wärst Du glücklich, Deine Freunde in Problemen zu sehen?“ Ihm gefalle es „natürlich nicht, wie es um Ferrari steht“.

Costa-Entlassung gilt als große Fehlentscheidung

Wenn ein Mann eigentlich über die Scuderia schlecht reden dürfte, dann ist es der heutige Mitarbeiter von Mercedes. Selbst Ferrari gesteht dies zu, sieht man die Entlassung von Costa dort heute doch ebenfalls als schweren Fehler an. Im Jahr 2011 erhielt dieser nach einem schlimmen Streit mit Chefdesigner Nikolas Tombazis seine Papiere. Costa stehe dessen „Kreativität im Weg“, lautete die bemerkenswerte öffentliche Begründung von Ferrari. Insider des Teams sahen dies vom ersten Tag an anders. Costa habe den Chefdesigner lediglich wiederholt darauf aufmerksam gemacht, dass viele von seinen Ideen nicht funktionieren könnten. Davon wollte Tombazis jedoch nichts wissen und warf Costa im Gegenzug vor, der sei einfach nicht kompetent genug, seine Ideen umzusetzen. Drei Jahre später scheint klar, welcher der beiden Männer das Recht auf seiner Seite hat.