News 2014

News und Nachrichten der Formel 1 Saison 2014

F1 Prozess in München: Ecclestone kauft sich frei

Formel 1 Boss Bernie Ecclestone kauft sich frei

Wikimedia, Habeed Hameed (CC BY-SA 2.0)

Formel 1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone ist einer Gefängnisstrafe entgangen. Der „Diktator“ der Königsklasse des Rennsports musste sich in München wegen des Vorwurfs der Bestechung verantworten. Die Staatsanwaltschaft und das Gericht erklärten sich allerdings dazu bereit, das Verfahren gegen eine Zahlung von 100 Millionen US-Dollar einzustellen. Die Staatsanwaltschaft begründete diesen Schritt mit dem hohen Alter des Angeklagten (83 Jahre) und seiner Bereitschaft, den gesamten Sachverhalten rund um die Bayern LB aufzuklären. Allerdings hat es mehr als nur einen schlechten Beigeschmack, dass sich ein Mann, der wegen Bestechung vor Gericht stand, freikaufen konnte. Viele Zeitungen kommentieren deshalb auch zynisch „das lief ja wie geschmiert“.

Ecclestone bleibt der Boss in der Formel 1

Für die Königsklasse bedeutet dies, dass sich nichts ändert. Wäre der Brite eingesperrt worden, hätte man wohl einen Nachfolger suchen müssen. Dies ist nun nicht mehr notwendig. Nach Meinung von Mercedes-Aufsichtsratschef wäre „Bernie nicht zu ersetzen“ gewesen. Überhaupt ist die Einstellung des Verfahrens für Mercedes, das eigentlich sehr großen Wert auf Compliance – also die Einhaltung von gesetzlichen und ethischen Normen – legt, sehr gut. Die Frage, wie man sich an einer Rennserie beteiligen kann, die von einem vor Gericht überführten Kriminellen geführt wird, wäre wohl nur schwer zu beantworten gewesen.

Geldstrafe tut Ecclestone nicht weh

Die Strafzahlung wird nicht dafür sorgen, dass Ecclestone künftig am Hungertuch nagen muss. Der frühere Gebrauchtwagenhändler ist Milliardär. Zuletzt wurde sein Vermögen auf 2,5 Milliarden Euro geschätzt. Vermutlich wird es keine zwei Jahren dauern, bis er die 100 Millionen Dollar wieder eingenommen hat. Ecclestone arbeitet bereits fleißig daran, neue Märkte für seine Rennserie zu erschließen. So soll die Königsklasse künftig fast die Hälfte der Saison auf den beiden amerikanischen Kontinenten unterwegs sein. Derjenige, der dabei am meisten verdienen wird, ist der Brite selbst.

Lotus testet neue 18-Zoll-Reifen

Lotus testet als erstes Team die neuen Reifen

Wikimedia, Michael Elleray (CC BY 2.0)

Die größte Aufmerksamkeit bei den jüngsten Testfahrten in Silverstone erhielt nicht etwa Red Bull, das verzweifelt nach Anschluss an Mercedes gilt. Auch die Silberpfeile oder Ferrari wurden nicht am schärfsten beobachtet. Im Mittelpunkt stand das Lotus-Team: Dieses durfte die neuen 18-Zoll-Reifen von Pirelli testen, die ab 2016 eingeführt werden können. Zum einen ist der Gedanke, so Geld zu sparen, da die Reifen günstiger zu fertigen sind. Zum anderen wäre so eine engere Verzahnung mit den normalen Straßenautos möglich: Die 13-Zoll-Reifen, welche die Formel 1 im Moment fährt, sind im Straßenverkehr nur bei sehr günstigen Fahrzeugen einsetzbar. Die interessantesten Käuferschichten für Pirelli scheiden aus.

Hier hast du eine ausführliche Beschreibung der Reifen, die derzeit in der F1 verwendet werden!

18-Zoll-Reifen wurden lange verboten

Größere Reifen als heutzutage gab es früher schon einmal, weil die Teams diese als Möglichkeit nutzten, um größere Bremsschreiben zu verbauen. Die Formel 1 verbot deshalb jeden Reifen, der größer als 13 Zoll ist. Inzwischen hat die Königsklasse allerdings eine Standardgröße für die Bremsscheiben vorgeschrieben, folglich kann man auch mit größeren Reifen arbeiten. Das Verbot wurde gekippt. Pirelli hat einen Reifen gebacken, der zwar einen Durchmesser von 18 Zoll hat, dessen Gesamtgröße gegenüber den aktuellen Modellen unverändert ist. Die Seitenwände sind also sehr viel schmaler. Dies soll allerdings erst der Anfangs ein: Am liebsten würde der Reifenhersteller auch Reifen fertigen dürfen, die noch schmaler sind, dafür aber eine Größe von 19 bis 20 Zoll haben, um damit noch näher an den Straßenverkehr heranzurücken und auch Luxusfahrzeuge werbewirksam mit „Formel 1 Reifen“ versorgen zu können. Dies lehnen die Teams allerdings bisher ab, mit Hinweis „auf die Integrität der Fahrzeuge“. Im Klartext heißt dies: Die Kräfte, die ein Fahrzeug in der Königsklasse aufwenden muss, werden über die Seitenwände der Reifen abgegeben. Werden diese zu schmal, platzen die Reifen schneller, weil die Kräfte in der Formel 1 um ein Vielfaches höher als auf der Straße sind.

Reifen viel langsamer

Aber zurück zu den Testfahrten: Mit den 18-Zoll-Reifen trat ein Effekt ein, den die Teams so auch erwartet hatten: Die Autos wurden wesentlich langsamer. Gegenüber den Spitzenfahrzeugen, die mit den alten Reifen unterwegs waren, verlor Lotus durchschnittlich zehn Sekunden pro Runde. Rechnet man die bis zu zwei Sekunden heraus, welche die Fahrzeuge im Moment ohnehin langsamer sind als die Mercedes, so verliert ein Renner der Königsklasse durch die größeren Reifen etwa acht bis neun Sekunden. Pirelli sieht dies gelassen und betrachtet den ersten Test mit den großen Gummis als gelungen: Die 18-Zoll-Reifen seien „umwerfend“.

Grand Prix Ungarn – Ein Rennen mit drei Siegern

Ein fulminantes Rennen bekamen die Zuseher in Ungarn zu sehen. Daniel Ricciardo holte sich in einem packenden Rennen mit sehenswertem Einsatz und guter Strategie den Sieg, Fernando Alonso wurde trotz des weit unterlegenen Ferrari Zweiter und Lewis Hamilton wurde aus der Box startend noch Dritter. Wir werfen einen Blick auf die drei großen Gewinner im Rennen von Budapest.

Daniel Ricciardo –  Der Sieger des Großen Preis von Ungarn

Daniel Ricciardo gewinnt sein zweites Rennen

Wikimedia, Lutz H (CC BY 2.0)

Der Australier startete vom vierten Rang aus ins Rennen und hatte zwischendurch Glück, dass er den Grand Prix von Ungarn nicht vorzeitig beenden musste. Mitten im Rennen verlor sein Red Bull an Leistung, nach einigen Runden beruhigte sich das Problem allerdings und Ricciardos Bolide fand zurück zur Normalleistung. Die Ups and Downs begleiteten den sympatischen Jungen von Down Under über das gesamte Rennen. Zunächst profitierte er von der ersten Safety Car Phase, bei der zweiten wurde er allerdings einige Plätze nach hinten geschoben. Gegen Ende des Grand Prixs hatte der Red Bull Pilot allerdings den entscheidenden Vorteil auf seiner Seite, die Reifen. Mit dem frischesten Satz Reifen unterwegs, schnappte sich Ricciardo zwei Runden vor dem Ziel, den vor ihm liegenden Lewis Hamilton mit einem sehenswerten Überholmanöver, ehe er am deutlich unterlegenen Fernando Alonso im Ferrari nahezu mühelos vorbeizog. Durch seine Risikobereitschaft, gute Taktik und das nötige Glück sicherte sich Ricciardo somit seinen zweiten Grand Prix Sieg seiner Karriere und gleichzeitig in dieser Saison.

Vorschau zum nächsten Rennen – Der Große Preis von Belgien 

Fernando Alonso – Der große Kämpfer beim Großen Preis von Ungarn

Fernando Alonso will bei seinem Heim-Grand-Prix durchstarten

Wikimedia, Mark McArdle (CC BY-SA 2.0)

Großes Herz bewies auch Fernando Alonso beim Großen Preis von Ungarn. Fast hätte es für den Spanier für den ersten Saisonsieg gereicht, im unterlegenen Ferrari einen zweiten Platz herauszufahren, darf unter diesen Umständen jedoch als heroisch angesehen werden. Alonso startete von Platz fünf und profitierte von der zweiten Safety Car Phase. Anders als seine Kontrahenten fuhr der zweifache Weltmeister nicht an die Box und blieb auf der Strecke. Damit übernahm er die Führung, die er erst zwei Runden vor Schluss an Ricciardo verlor. Alsonsos Problem am Ende des Rennens waren die Reifen. Wie auf Bananenschalen musste der bald 33-Jährige seinen Boliden über die Ziellinie bringen.

Lewis Hamilton – Die tollkühne Aufholjagd beim Grand Prix von Ungarn

Lewis Hamilton hätte gern mehr Konkurrenz in der F1

Wikimedia, ph stop (CC BY-SA 2.0)

Nach dem Hamiltons Wagen im Qualifying Feuer fing, musste der Brite das Rennen aus der Boxengasse in Angriff nehmen. Eigentlich wäre der zweifache Titelträger auf dem engen Kurs in Budapest chancenlos gewesen um im Kampf um den Rennsieg ein Wörtchen mitzureden. Das Wetter sowie zwei Safety Car Phase, wandelten das Blatt zugunsten des Briten. Fast hätte Hamilton das Unmögliche noch möglich gemacht und das Rennen für sich entschieden. Er wäre der erste Pilot seit John Watkins gewesen, der einen Grand Prix aus der Boxengasse startend für sich entscheidet. Am Ende reichte es immerhin noch für Platz Drei. Hut ab!

Hier das offizielle Endergebnis des Grand Prix von Ungarn

Pos.LandFahrerTeamRückstand
1AUSRicciardo, DanielRed Bull Racing
2ESPAlonso, FernandoFerrari5,2
3GBRHamilton, LewisMercedes5,8
4DEURosberg, NicoMercedes6,3
5BRAMassa, FelipeWilliams29,8
6FINRaikkonen, KimiFerrari31,4
7DEUVettel, SebastianRed Bull Racing40,9
8FINBottas, ValtteriWilliams41,3
9FRAVergne, Jean EricToro Rosso58,5
10GBRButton, JensonMcLaren67,2
11DEUSutil, AdrianSauber68,1
12DNKMagnussen, KevinMcLaren78,4
13VENMaldonado, PastorLotus84
14RUSKvyat, DaniilToro Rosso1 Runde
15FRABianchi, JulesMarussia1 Runde
16GBRChilton, MaxMarussia1 Runde

Hier geht es zum aktuellen Stand in der F1 Weltmeisterschaft

Formel 1 Grand Prix von Mexiko ab 2015

Formel 1 Rennen ab 2015 wieder in Mexiko

Wikimedia, Lisette (CC BY-SA 3.0)

Mexiko darf sich über die Rückkehr der Formel Eins freuen. Wie der Bürgermeister von Mexico-City, Miguel Angel Mancera unter der Woche bestätigte, werden ab der kommenden Saison F1-Rennen in der Aztekenstadt ausgetragen.

Der Grand Prix von Mexiko wird im „Autodromo Hermanos Roderiguez“ über die Bühne gehen. Der Vertrag mit den Lateinamerikanern soll bis inklusive 2019 laufen, zudem besitzen die Veranstalter eine Option auf Verlängerung um weitere fünf Jahre. Das letzte Rennen in Mexiko fand vor 23 Jahren statt. 1992 kührte sich Nigel Mansell zum letzten Sieger auf mexikanischen Boden.

Eigentlich hätte es bereits im Rennkalender 2014 ein Großer Preis von Mexiko wiederfinden sollen, durch Verzögerungen bei den Bauarbeiten, wurde dieser aber gestrichen. Auch andere Nationen dürfen sich Hoffnung auf ein Rennen im eigenen Land machen. So sollen Gerüchten zufolge 2015 auch Grand Prix in Indien und New Jersey stattfinden. Gute Chancen auf eine Erstaustragung hat Aserbaidschan. Zudem ist in naher Zukunft ein Stadtrennen in London geplant.

Wirf einen Blick auf das aktuelle Rennen, den Großen Preis von Ungarn in Budapest

Weg für Stadtrennen in London frei?

Findet in London bald ein Formel 1 Rennen statt?

Wikimedia, Wjfox (gemeinfrei)  Gibt es bald ein Stadtrennen in London?

Schon lange träumt man in der Formel 1 und in England davon, einen ganz besonderen Grand Prix auf der britischen Insel auszurichten. Es soll einen Lauf auf den Straßen von London geben. Bislang standen dem Vorhaben allerdings die englischen Gesetze im Weg. Dies wird allerdings bald nicht mehr der Fall sein, wie Premierminister David Cameron verraten hat. Demnach soll es schon bald eine Gesetzesänderung geben, die es ermöglicht, auch auf normalen Verkehrsstraßen Rennen auszurichten. Noch vor den kommenden Parlamentswahlen in Großbritannien, die im kommenden Frühjahr stattfinden werden, soll die neue Regelung verabschiedet werden.

Den Überblick über den derzeitigen Rennkalender gibt es hier

F1 Rennen in London soll ein Geldsegen sein

Formel 1 Boss Bernie Ecclestone bemüht sich seit mehr als zehn Jahren darum, ein Stadtrennen in London ausrichten zu können. Anfangs wurden ihm überall die Türen vor der Nase zugeworfen. Im Jahr 2012 fand er allerdings zwei namhafte Alliierte: Lewis Hamilton und Jenson Button, die damals noch gemeinsam für McLaren unterwegs waren, setzten sich stark für das Vorhaben ein, fanden allerdings ebenfalls nur Widerstand. Button erinnert sich heute, dass ein Rennen auf dne Straßen von London damals „nur ein Traum“ gewesen sei. Der sich allerdings jetzt anschickt Realität zu werden.

Für einen Stimmungswandel hat das Geld gesorgt. Cameron rechnet vor, dass ein Lauf in der britischen Hauptstadt allein 100 Millionen Pfund (Mehr als 125 Millionen Euro) durch Ticketeinnahmen und Sponsoring eingenommen werden können. Hinzu kommen die Summen, welche die Gäste aus aller Welt, die ein Straßenrennen in der weltbekannten Metropole ohne jeden Zweifel anziehen dürfte, in den Hotels, Restaurants, Bars und den weiteren Unterhaltungsmöglichkeiten lassen würden. Cameron sieht zudem die Chance, dass das Prestige von London als Stadt ebenfalls noch einmal deutlich ansteigen dürfte.

Noch kein Termin für F1 Rennen in London

Bei der Formel 1 wurde man ganz offenbar überrascht vom Umdenken in der britischen Politik. So erklärte ein Sprecher des britischen Parlaments, dass man das Gesetz verabschieden wolle und das Projekt Formel 1 Rennen in London „auf dem Schirm“ habe. Allerdings sei bislang von der Königsklasse noch kein Terminvorschlag eingegangen. In der Folge ist auch unklar, ob der Lauf Silverstone ersetzen soll und zusätzlich ausgerichtet wird.