Die Formel 1 Teams haben in Jerez zum ersten Mal ihre neuen Fahrzeuge für das Jahr 2014 getestet. Aufgrund der umfassenden Regeländerungen waren diese mit großer Spannung erwartet worden, schließlich galt es zu beantworten, ob Red Bull seine Vormachtstellung der vergangenen Jahre würde untermauern können. Wer dies hoffte, wurde enttäuscht. Weltmeister Sebastian Vettel konnte mit seinem neuen Dienstfahrzeuge während der Testtage insgesamt nur elf Runden drehen. Wesentlich besser gelaunt war man eine Box weiter: Der neue Mercedes scheint erstmals ein Fahrzeug zu sein, das tatsächlich den Titel erkämpfen kann.
Mercedes überzeugt bei Tests in Jerez
Sowohl Nico Rosberg wie auch Lewis Hamilton drehten mit ihren neuen Dienstwagen mehr als 200 Runden in Jerez. Dabei waren zwei Dinge am Silberpfeil auffällig: Der Wagen war immer wieder für Bestzeiten gut, zudem funktionierte sich zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk. Nur Hamilton musste sein Fahrzeug einmal auf der Strecke abstellen. Dies hatte allerdings nichts mit einem technischen Defekt zu tun, sondern schlicht mit dem Umstand, dass der Brite abgeflogen und im Reifenstapel gelandet war. Sollte es technische Probleme gegeben haben, waren dies nicht sichtbar. Insbesondere der Mercedes-Turbo überzeugte die Beobachter. In der Boxengasse ging schnell umher, dass Mercedes beim Motor wohl „etwas großartiges“ gebaut habe. Formel 1-Boss Bernie Ecclestone, der zugegebenermaßen noch nie ein besonders großer Vettel-Fan war, tippte zugleich Rosberg als Weltmeister für das Jahr 2014.
Auch Ferrari überzeugte bei F1-Test in Jerez
Aber nicht nur Mercedes war schnell bei den Tests: Auch der neue Ferrari mit seiner Staubsauger-Nase schaffte es wiederholt, schnelle Zeiten in den Asphalt zu brennen, auch wenn die Scuderia unter dem Strich nicht ganz den Speed von Mercedes gehen konnte. Allerdings erwies sich auch der rote Renner, an dem Ferrari bereits seit Monaten intensiv gearbeitet hat, als ausgesprochen zuverlässig. Fernando Alonso erklärte nach seinen Fahrten, dass man schon zugeben müsse, dass das Auto hässlich sei. Allerdings sei es auch schnell und darauf komme es an.
Ließ sich Red Bull zu lange Zeit?
Aber zurück zu Red Bull und den unglücklichen Testfahrten des Teams: Inzwischen gibt es eine Erklärung für die schlecht gelaufenen Fahrten, die Fans der Mannschaft allerdings kaum freuen dürfte: Der neue Red Bull wurde offenbar erst tief in der Nacht am Tag vor der Präsentation fertig. Vettel selbst hat sein neuen Dienstwagen offenbar nur Minuten bevor die Presse den Saal betrat, zum ersten Mal fertig gesehen. Für einen ausgiebigen Motorentest, der eigentlich obligatorisch ist, bevor ein Fahrzeug auf die Strecke gelassen wird, war demnach keine Zeit. Red Bull muss deshalb ganz offenbar bis zu den Bahrein-Tests noch einige Hausaufgaben erledigen.
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Bild: Wikimedia, Morio (CC BY-SA 3.0)