Für Sebastian Vettel lief das Jahr 2014 bislang alles andere als rund. Sein neues Dienstfahrzeug wurde erst in der Nacht vor der offiziellen Präsentation in Jerez fertig. In der Folge konnte der vierfache Weltmeister in Portugal gerade einmal elf Testrunden drehen – viel zu wenig, um etwas über das Fahrzeug zu lernen. Die Zuverlässigkeit streikte einfach immer wieder . Jetzt steht die Chance für den Champion und sein Team an, es besser zu machen: Die Formel 1 testet in Bahrein. Und Vettel will Fleißpunkte sammeln.
Der Weltmeister steigt früher als geplant ein
Vettel wird schon ab Mittwoch im neuen RB 10 sitzen, um Erfahrungen zu sammeln. Freitag übergibt er das Auto an seinen neuen Teamkollegen Daniel Ricciardo. Eigentlich hätte Vettel erst am Donnerstag fahren oder den zweiten Testabschnitt bestreiten sollen. Doch nach dem Desaster von Jerez entschied die Teamleitung, dass „Seb bereits ab Mittwoch im Auto sitzt“. Neben dem Motor, der maßgeblich dafür verantwortlich war, dass Red Bull insgesamt in Jerez keine 100 Kilometer abspulen konnte, macht den roten Bullen insbesondere die Kühlung des neuen Renner sorgen. Beide Schwachpunkte sollen in Bahrein abgestellt werden. Beim Motor ist das Team zuversichtlich, da die anderen mit Red Bull befeuerten Mannschaften durchaus zuverlässig testen konnten.
Dritter Test soll dem Speed dienen
Die Zeiten, in denen die Formel 1 Teams frei vor der Saison testen konnten, sind lange vorbei. Im Sinne der Kosten und der Chancengleichheit finden drei gemeinsame Testsessions statt, die jeweils vier Tage dauern. Den Anfang machte Jerez, nun steht Bahrein auf dem Programm, das auch vom 27. Februar bis zum 2. März noch einmal Gastgeber der letzten Testfahrten sein wird. Saisonstart ist am 16. März in Melbourne.
Die dritte Testsession in Bahrain soll bei Red Bull wie bei den anderen Teams vor allem dem Speed dienen. Ziel ist es, das Auto bis dahin zu kennen, zu verstehen und zuverlässig gemacht zu machen. Bei den letzten Testtagen geht es dann darum, das Fahrzeug wirklich in einen Rennwagen zu verwandeln. Eine Stärke von Red Bull ist es in den vergangenen Jahren immer wieder gewesen, dass die Mannschaft schnell das Auto soweit bringen konnte, nur noch an diesem Punkt arbeiten zu müssen. In diesem Jahr scheint es schwieriger zu werden – Red Bull und Vettel haben viele Hausaufgaben, die sie jetzt erfüllen müssen.
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