Das Qualifying in Monza vergangenen Samstag wurde zum Verwirrspiel. Schuld daran war nicht nur der Regen, sondern auch die Flut an Rückversetzungen, welche die Startaufstellung deutlich beeinflussten. Fernando Alonso beispielsweise bekam gar 35 Strafplätze aufgebrummt, während die im Zeittraining letztplatzierten Sauber-Piloten schlussendlich von den Plätzen elf und zwölf ins Rennen gingen. Insgesamt wurde fast die Hälfte aller Fahrer mit Grid-Strafen versehen, weil Einheiten am Motor oder Getriebe getauscht wurden, beim Formel 1 Qualifying Modus von Monza.
Horner kritisiert FIA-Pläne
Im nächsten Jahr plant die FIA sogar ein noch schärferes Reglement: statt bisher vier sollen nur noch drei Motoren pro Saison erlaubt sein. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner, bereits in der Vergangenheit kein Freund der strengen Vorgaben bezüglich Motoren, äußerte nun erneut Bedenken. Vor einigen Wochen hatte der Brite einen Versuch gestartet, die Strategie-Gruppe der Formel 1 zu überzeugen, auch 2018 am aktuellen Reglement festzuhalten, wurde aber in seinem Vorhaben nicht ausreichend bestärkt und blieb erfolglos. Auswirkungen auf die Formel 1 Quoten können bisher noch nicht ausgemacht werden. Ausgeschlossen ist aber nichts.
Nach der Farce von Monza will Horner einen neuen Anlauf starten, um die Verantwortlichen umzustimmen. Der Brite, der seit 2005 die Geschicke des Mateschitz-Rennstalls leitet, spricht die Verwirrung an, die durch ein unübersichtliches Motorenreglement und den damit verbundenen Rückversetzungen entsteht und auch mögliche Auswirkungen auf den Titelkampf: „Es wäre schade, wenn eine WM durch Grid-Strafen entschieden wird.“ Ursprünglich war das Motorenlimit vorgesehen, um Kosten zu sparen, was nach Ansicht Horners nicht wirklich gelang.
Rückkehr zum V8-Motor?
Der Teamchef der Bullen kritisiert außerdem, dass die Turbomotoren, die seit 2014 eingesetzt werden, der Formel 1 „keinen Mehrwert“ gebracht hätten. Red Bull macht seit Jahren kein Geheimnis daraus, kein Freund der V6-Antriebe zu sein. Horner und der Berater der Bullen, Helmut Marko, lassen keine Gelegenheit aus um über das aktuelle Reglement zu schimpfen. Beide wünschen sich eine Lockerung des Motorenlimits und eine Rückkehr der leistungsstärkeren und lauteren V8-Agreggate.