Für die Scuderia Ferrari verläuft die Saison 2020 bisher alles andere als nach Wunsch. Der italienische Traditionsrennstall fährt der Spitze deutlich hinterher, in der Konstrukteurswertung ist man auf Rang fünf abgerutscht. Beim Heimspiel-Doppel in Monza und Mugello droht dem Team nun ein weiteres Debakel.
Monza-Layout unpassend
Besonders im „Königlichen Park“ dürfte es für die Roten schwierig werden. Wie bereits in Spa-Francorchamps ist die Traditionsstrecke in der Nähe von Mailand von langen Geraden geprägt, die große Schwäche des aktuellen Ferrari-Boliden. Nachdem der letztjährige Motor von der FIA für illegal erklärt wurde, musste die Scuderia zurückrüsten, weshalb der heurige Antrieb mittlerweile der leistungsschwächste im Feld ist. In den belgischen Ardennen qualifizierten sich Charles Leclerc und Sebastian Vettel mit Ach und Krach für Q2, wo allerdings Schluss war. Auch im Rennen lief es nicht nach Wunsch, beide Fahrer verpassten die Punkteränge. In Monza ist Besserung sehr unwahrscheinlich – zum Leidwesen der Piloten, die ihrem Frust immer deutlicher freien Lauf lassen. Für die Scuderia ist es zum aktuellen Zeitpunkt wohl sogar ein Glücksfall, dass im Autodrom keine Zuschauer erlaubt sind, da es wohl zu einem gellenden Pfeifkonzert kommen würde. Noch im Vorjahr war Leclerc vor zahlreichen Tifosi zum Sieg gerast – ein Ergebnis, das heuer sogar für kühnste Optimismus außerhalb des Möglichen liegt.
Fun 1st lap, not fun after that.
Next stop : Monza 🇮🇹❤️ pic.twitter.com/qcescdMO9i— Charles Leclerc (@Charles_Leclerc) August 30, 2020
Historische Pleitensaison
Nur eine Woche nach dem drohenden Debakel folgt in Mugello ein weiterer spezieller Grand Prix für die Ferraristi. In Mugello feiert der Rennstall das 1000. Antreten in der Königsklasse. Angesichts der vielen schnellen Kurven darf sich Ferrari zwar Hoffnungen machen, dass es besser läuft als zuletzt, von Siegen und Podestplätzen aus eigener Kraft darf man aber weiterhin nur träumen. In der größten Krise seit 1980 droht in der Team-WM die schlechteste Platzierung seit dieser Saison, als man nur Zehnter wurde. Aktuell ist man (noch) Fünfter, die in Monza wohl starken Renault liegen aber nur zwei Zähler dahinter – Voraussetzungen, die nicht dafür sprechen, dass in Maranello bald Ruhe einkehrt.
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