Die Übernahme der Formel 1 durch Liberty Media hat bisher für eine Aufbruchstimmung gesorgt und wird im Fahrerlager positiv bewertet. Gene Haas, Teamgründer und Chef von Haas F1, äußert nun aber Kritik an den amerikanischen Besitzern. Gegenüber ‚Motorsport-Total.com‘ sagte der US-Amerikaner, dass eine Budgetobergrenze lieber früher als später eingeführt werden sollte. In unserer Formel 1 App kannst du übrigens gerne weiterer solcher News lesen.
This week we race on home turf. Excited is an understatement!#Haastin pic.twitter.com/FBgrb2fK76
— MoneyGram Haas F1 Team (@HaasF1Team) October 18, 2017
Chancengleichheit für kleine Teams
Haas gehört zu den finanzschwächsten Teams der Königsklasse und will den Vorteil der großen Teams minimieren. Der Hinweis von Liberty, noch bis 2020 an die von Bernie Ecclestone abgeschlossenen Verträge gebunden zu sein, hält Haas für eine Ausrede, um einer unangenehmen Streitfrage aus dem Weg zu gehen. Ross Brawn äußerte sich zuletzt zwar gesprächsbereit, eine baldige Einführung eines Budget-Limits scheint aber trotzdem unwahrscheinlich. Auf die F1 Weltmeister Wetten im Jahr 2017 hat das natürlich keine Auswirkung.
Besonders die finanzstarken Rennställe wie Ferrari, Mercedes oder Red Bull haben kein Interesse daran, Abstriche zu machen und damit die Entwicklung zu gefährden. Für Haas ist klar, dass sich die Großen erneut querlegen werden, sieht aber langfristig keine andere Lösung, um eine faire Chancengleichheit, die sich im Übrigen auch Liberty Media zum Ziel gesetzt hat, zu erreichen. Die Debatte um Kostenlimits ist keineswegs neu, schon seit Jahren fordern kleinere Teams mehr Anteile aus dem Geldtopf der Formel 1. Der fühere FIA-Präsident Max Mosley stand Ende der 2000er-Jahre kurz vor der Einführung einer Budgetobergrenze, scheiterte aber schließlich an der Macht der großen Teams, die sogar mit einer eigenen Rennserie drohten.
Wenig Geld für Haas
In letzter Zeit war die Debatte etwas auf Eis gelegt, nun aber fordert Haas die Liberty-Funktionäre auf, Taten sprechen zu lassen und für mehr Fairness zu sorgen. Besonders sein junger Rennstall, erst seit 2016 in der Königsklasse aktiv, leidet unter dem aktuellen System, da Teams erst ab einer gewissen Zeit überhaupt Geld von der FIA beziehen. Haas bekommt derzeit vom Weltverband keinen Cent, während Spitzenreiter Ferrari jährlich 180 Millionen Euro kassiert.