Der Kampf um die Weltmeisterschaft erlebte 2018 schon einige Wendungen, in Monza könnte nun aber eine Vorentscheidung im Titelkampf gefallen sein. Durch seinen Sieg im königlichen Park vergrößerte Weltmeister Lewis Hamilton seinen Vorsprung auf Sebastian Vettel auf 30 Punkte und hat nun beste Aussichten auf die erfolgreiche Titelverteidigung. Auch die Formel 1 Wettanbieter sehen Hamilton nun mit großem Abstand vor Vettel.
Hamilton brilliert, Vettel patzt
Hamilton bewies bei seinem insgesamt 68. GP-Erfolg einmal mehr seine Extraklasse. Nach Platz drei im Qualifying hinter den starken Ferraris zeigte der 33-jährige Brite ein sensationelles Rennen. Sowohl Vettel als auch Pole-Setter Kimi Räikkönen konnte der vierfache Champion auf der Strecke überholen, mit seinem fünften Monza-Sieg zog er mit Rekordhalter Michael Schumacher gleich. Nach dem historischen Triumph erhielt Hamilton Lobeshymnen von allen Seiten, sogar sein früherer Rivale Nico Rosberg adelte ihn als „einen der Größten Allerzeiten.“
Wow… I’ll never forget this. We did this together. To the fans, you stood tall, loud and bright in amongst all of the negativity that surrounded us today. We rise together. To my team, I am forever grateful of your vision and passion. We never give up #StillWeRise @MercedesAMGF1 pic.twitter.com/SZ19bCC6Kh
— Lewis Hamilton (@LewisHamilton) September 2, 2018
Weniger schmeichelhaft fiel das Resumee des 33-jährigen über die Leistung seines Landsmann Sebastian Vettel aus. „Wer so viele Fehler macht, kann gegen Lewis nicht bestehen“, bilanzierte Rosberg angesichts des erneuten Patzers. Der deutsche Vierfach-Champ verteidigte sich gegen im Duell gegen Hamilton zu hart, der daraus resultierende Dreher spülte ihn ans Ende des Feldes. Mit Rang vier gelang zwar Schadensbegrenzung, da sein WM-Rivale aber gewinnen konnte schwimmen Vettel langsam aber sicher die Felle davon. Die Situation erinnert an das Vorjahr, wo Ferrari und sein Starpilot durch einige Fehler den Titeltraum begraben mussten. Auch heuer verspielten die Roten schon etliche Zähler: in China, Spanien und Ungarn wählte man nicht die richtige Strategie, in Aserbaidschan, Frankreich, Österreich, Deutschland und nun beim Heimspiel in Monza leistete sich Vettel Fehler.
Keine Stallorder bei Ferrari
Ein zusätzlicher Faktor im WM-Duell ist die unterschiedliche Zugangsweise der Teams. Während Mercedes längst alles auf Lewis Hamilton setzt und Valtteri Bottas regelmäßig als sein „Wingman“ herhält, musste Vettel im Qualifying seinem in der Weltmeisterschaft bereits weit zurückliegenden Teamkollegen Räikkönen Windschatten geben, womit sich der Finne die Pole sicherte und Vettel in der Startphase unter Druck von Hamilton kam. In Singapur, wo Ferrari als klarer Favorit gilt, muss der Heppenheimer unbedingt Punkte gutmachen, um noch ein Wörtchen um die WM-Krone mitzureden.