Beim Großen Preis von Belgien hat es für Charles Leclerc endlich geklappt. Seine dritte Pole-Position konnte der Monegasse in den ersten Sieg seiner Formel-1-Karriere umwandeln. Der Premieren-Triumph des 21-jährigen wurde aber vom tödlichen Unfall seines Freundes Anthoine Hubert im Formel-2-Rennen überschattet.
Gedenken an den verstorbenen Freund
Bereits im Qualifying untermauerte Leclerc seine Favoritenrolle in Spa, Teamkollege Sebastian Vettel wurde mit über sieben Zehntel Rückstand auf Rang zwei verwiesen. Im Rennen war Mercedes näher an Ferrari dran, im Gegensatz zur jüngeren Vergangenheit bewiesen die roten Strategen aber endlich den richtigen Riecher und setzten wie die Silberpfeile auf eine Einstoppstrategie, die sich am Ende als goldrichtig erweisen sollte. Obwohl Lewis Hamilton gegen Ende immer näher kam und fast auf Leclerc aufschließen konnte, brachte der Monegasse den Premierensieg über die Ziellinie. Für die Scuderia war es außerdem der erste Erfolg seit Kimi Räikkönens Triumph beim Großen Preis der USA 2018.
A week-end I'll forever remember for 2 different reasons.
1st Formula 1 Win dedicated to you my friend @AnthoineH. #Foreverinourhearts pic.twitter.com/uM027VpTmv— Charles Leclerc (@Charles_Leclerc) September 1, 2019
Trotz des Freudentages waren die Gefühle beim frischgebackenen Formel-1-Sieger gemischt. Am Vortag war sein langjähriger Kart-Kollege Anthoine Hubert bei einem schweren Unfall in Eau Rouge auf tragische Art und Weise ums Leben gekommen. Die Stimmung im Fahrerlager war dementsprechend getrübt, Leclerc widmete seinen Sieg dem Verunglückten. „Das war für Anthoine“, so der sichtlich ergriffene Monegasse. Auch andere Fahrer und Verantwortliche waren in Gedanken bei Hubert. Mercedes-Teamchef Toto Wolff etwa arrangierte sich mit der Niederlage und vermutete bei Leclerc Hilfe von oben. „Alles passiert aus einem Grund und Charles war Anthoines Freund“, so der Wiener. Auch der geschlagene Hamilton gratulierte fair und gedachte in einer ersten Reaktion dem Verstorbenen. Max Verstappen, bereits in Runde eins im Reifenstapel, bezeichnette seinen Ausfall angesichts der Umstände als „egal.“
In der WM dürfte in Spa endgültig eine Vorentscheidung gefallen sein. Hamilton baute seine Führung auf 65 Punkte aus, der beste Nicht-Red Bull-Pilot Verstappen liegt bereits 87 Zähler hinter dem Briten, der damit seinem sechsten WM-Titel unaufhaltsam entgegenfährt.