Am Rande des Singapur-GP ließ McLaren die Katze aus dem Sack: mit Ende des Jahres wird die Zusammenarbeit mit Honda beendet, ab 2018 greifen die Briten auf Renaut-Motoren zurück. Während viele Experten die Entscheidung durchaus kritisch bewerten, erhofft man sich bei McLaren eine Rückkehr in die oberen Gefilde der Formel 1. Für die Formel 1 Buchmacher wäre dieses Unterfangen sicherlich auch spannend.
Teamchef Boullier optimistisch
Teamchef Eric Boullier zeigt sich gegenüber „Motorsport-total.com“ optimistisch, dass der Traditionsrennstall nach den erfolglosen Honda-Jahren endlich an vergangene Erfolge anschließen kann: „Wir wollen konkurrenzfähig sein und regelmäßig auf dem Podium stehen, oder sogar noch besser“. Ein ambitioniertes Ziel für den Rennstall, der aktuell nur Platz neun in der WM-Tabelle belegt. Für Boullier, der einen der begehrtesten Formel 1 Jobs hat, liegt dies fast ausschließlich am schwachen Honda-Motor, das Chassis des Autos zählt er zu den besten vier der Königsklasse. Ausgestattet mit Renault-Power soll sich dieses Potenzial 2018 auch endlich auf der Strecke zeigen.
Der Bollide für die kommende Saison wird kein völliger Neuanfang, sondern eine Weiterentwicklung des aktuellen Fahrzeugs. Allerdings verzögert sich die Entwicklung des Autos durch den spät eingetüteten Renault-Deal, was Boullier nachdenklich stimmt. Um eine optimale Vorbereitung zu gewährleisten, sei es von Vorteil gewesen, den Motorenwechsel schon früher klar zu machen, so der Franzose. Trotzdem ist er davon überzeugt, dass der Rückstand aufholbar ist: „Die Herausforderung ist, dass wir ab sofort rund um die Uhr arbeiten müssen, um die verlorenen Wochen wieder aufzuholen. Zwei Wochen können wir aufholen, ohne dass wir für nächste Saison Kompromisse eingehen müssen.“
Entscheidendes Jahr für McLaren
Zum ersten Mal in der langen Formel-1-Historie der beiden Marken arbeiten McLaren und Renault zusammen. Boullier betont, dass dadurch Erfahrungswerte fehlen, die andere Kunden der Franzosen über die letzten Jahre gesammelt haben, blickt aber dennoch optimistisch in die Zukunft. Für McLaren wird die Saison 2018 ein entscheidendes Jahr. Sollte der Rennstall aus Woking trotz verbesserter Renault-Motoren erneut im Mittelfeld oder gar noch weiter hinten landen, droht der Verlust von Starpilot Fernando Alonso.