Für den britischen Traditionsrennstall McLaren läuft die F1 Saison 2018 bislang alles andere als nach Wunsch. Nach dem Motorenwechsel von Honda zu Renault erhoffte man sich in Woking Podiumsplätze, dagegen steht man nach zwölf von 21 Rennen auf dem ernüchternden siebten Platz in der Konstrukteurswertung. Neben der sportlichen Krise ist auch die Fahrerfrage für 2019 noch nicht geklärt.
Verabschiedet sich Alonso?
Ob sich Fernando Alonso noch eine weitere Saison im Mittelfeld antut, ist derzeit noch ungewiss. Der Spanier sah in dem Wechsel zu Renault die große Chance, über kurz oder lang wieder an der Spitze zu sein und einen letzten Versuch zu unternehmen, seinen heiß ersehnten dritten WM-Titel zu gewinnen. Die Realität sieht anders aus, der 36-jährige dürfte sich mittlerweile darüber im Klaren sein, dass McLaren in dieser Form die nächsten Jahre bis zur Reglementrevolution 2021 kein ernsthafter Titelanwärter sein wird. Obwohl der Spanier immer wieder beteuert, dass er nach wie vor die nötige Motivation für die Königsklasse besitze, wird ein Abgang mit Saisonende immer wahrscheinlicher. Sowohl in die Langstrecken-WM, wo er bereits heuer einige Rennen bestreitert, als auch in der IndyCar-Serie könnte es den zweifachen Weltmeister verschlagen.
— Fernando Alonso (@alo_oficial) August 9, 2018
Auch Stoffel Vandoorne könnte McLaren verlassen. Der einst so hoch gehandelte Belgier sieht gegen Alonso bislang kein Land, im Qualifyingduell steht es 0:12. Obwohl zuletzt ein fehlerhaftes Chassis bemerkt wurde, scheint die Zeit des ehemaligen GP3-Meisters in Woking abglaufen zu sein. Gerüchten zufolge gilt Carlos Sainz als absoluter Wunschkandidat, der Noch-Renault-Pilot hat bei seinem aktuellen Team definitiv keine Zukunft, könnte aber bei Red Bull Racing anheuern, da er nach wie vor bei den Österreichern unter Vertrag steht.
F1-Debüt für Lando Norris?
Eine weitere Option ist Eigengewächs Lando Norris. Der Brite überzeugte bislang in allen Nachwuchsserien, 2019 könnte ihm McLaren eine Chance in der Formel 1 geben. Eine durchaus riskante, aber womöglich auch erfolgsversprechende Option: der letzte britische Rookie, der beim siebenfachen Konstrukteursweltmeister sein Debüt gab, war ein gewisser Lewis Hamilton.