Mercedes: Zerbricht die Machtbasis des Branchenprimus?

Mercedes ist das Maß der Dinge in der Formel 1. Nicht einmal bei den Silberpfeilen streitet man ab, dass dies wesentlich mit dem Motor zu tun habe, auch wenn das Chassis vermutlich ebenfalls das beste im Feld sein dürfte. Der große Vorteil von Mercedes sind die zahlreichen Teams, die mit den eigenen Motoren fahren. In Zeiten begrenzter Testfahrten erhält man so sehr wertvolle Daten. Und bis vor kurzem sah es so aus, als könne Mercedes seine Machtbasis sogar noch ausbauen. Der deutsche Konzern verhandelte mit Red Bull über eine Motorenpartnerschaft. Doch jetzt hat sich das Blatt gewendet. Möglicherweise zerbricht die Machtbasis von Mercedes.

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Ferrari verhandelt mit Red Bull

Angefangen hat alles mit einer verhältnismäßig wenig überraschenden Nachricht: Mercedes hat Red Bull abgesagt. Im Hintergrund gab es Ärger mit den Sponsoren, zudem befürchtete man wohl, dass man mit Red Bull einen abgehängten Gegner wieder stark machen könne. Stattdessen deutet nun viel daraufhin, dass die Scuderia Ferrari künftig Motorenpartner des Ex-Teams von Sebastian Vettel wird. Die Verhandlungen laufen bereits. Nicht ausgeschlossen, dass auch Toro Rosso Teil des Deals wird.

Mercedes wird darüber hinaus wohl Lotus als Team verlieren. Hier deuten alle Anzeichen darauf, dass Renault den Rennstall übernimmt und wieder zu einem Werksteam umbaut. Der Wechsel von Manor-Marussia von Ferrari zu Mercedes soll sich zudem – angeblich – auch zerschlagen haben.

Das neue Kräfteverhältnis

Mercedes würde so auf einmal nur noch sich selbst, Williams und Force India beliefern. Ferrari käme hingegen möglicherweise auf sich selbst, Sauber, Manor Marussia und die beiden Red Bull-Teams. Ferrari liefert zudem den Motor für das neue Haas F1-Team, das 2016 neu ins Feld kommt. Man würde auf einmal sechs bis sieben der elf Teams des kommenden Jahres ausrüsten, reichlich Geld durch die Motoren verdienen und Erfahrungen sammeln. Dies kann Mercedes nicht kalt lassen.

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