Kurz vor dem Grand Prix-Wochenende in Singapur hat Mercedes eine wichtige Personalie geklärt: Valtteri Bottas behält sein Cockpit und unterzeichnet einen Einjahresvertrag. Die Weiterverpflichtung des Finnen ist keine Überraschung, bereits in den vergangenen Wochen sprach Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff nur von einer „Formsache“. Nun herrscht also endgültig Gewissheit über die sportliche Zukunft seines Formel 1 Jobs.
Starker Rosberg-Ersatz
Bottas war nach dem überraschenden Rücktritt von Weltmeister Nico Rosberg im Dezember 2016 im Winter von Williams losgeeist worden um an der Seite von Lewis Hamilton für Mercedes an den Start zu gehen. Die Vorbereitungszeit war ungewöhnlich kurz, weshalb viele Experten bezweifelten, dass Bottas dem Kaliber Hamilton gewachsen ist. Der Finne ließ sich davon nicht verunsichern und steigerte sich im Laufe der Saison kontinuierlich, sodass sogar sein Name manchmal die Antwort auf die Frage wer wird Formel 1 Weltmeister 2017? gegeben wurde. Besonders an Wochenenden, an denen Mercedes nicht das schnellste Auto hatte, zeigte Bottas auf und konnte Hamilton Paroli bieten.
Beim dritten Rennen in Bahrain gelang ihm die erste Pole-Position seiner Karriere, zwei Wochen später in Russland klappte es auch mit dem Premierensieg. Diesen Erfolg wiederholte er beim Großen Preis von Österreich, dazu stand er weitere neun Male am Podium, so oft wie in seinen gesamten vier Jahren bei Williams zuvor. Auch im Kampf um den WM-Titel spricht Bottas noch ein Wörtchen mit, als Dritter liegt er derzeit 41 Punkte hinter Leader Hamilton. Nicht verwunderlich also, dass die Mercedes-Bosse Wolff und Niki Lauda mit Bottas‘ Performance sehr zufrieden sind. Neben seinen Leistungen auf der Strecke gilt auch seine Persönlichkeit als wichtiger Faktor, da er durch seine ruhige Art ein perfektes Pendant zum launischen Hamilton darstellt.
Debüt bei Williams
Bottas fährt seit 2013 in der Königsklasse und ging bis 2017 für Williams an den Start. Nach einer schwierigen Auftaktsaison gelang ihm 2014 der Durchbruch, indem er Platz vier ein der Fahrerwertung belegen konnte. Toto Wolff gilt seit langem als größter Förderer des ruhigen Finnen und war bis zu dessen Mercedes-Engagement auch sein Manager.