Krise und Formel 1 sind zwei Begriffe, die seit einigen Jahren untrennbar miteinander verbunden zu sein scheinen. Oft heißt es, die Königsklasse des Motorsports sei deshalb in der Krise, weil sie einfach viel zu teuer geworden sei. Obwohl dieser Punkt fraglos richtig ist, liegen die Ursachen doch tiefer. Nichts zeigt dies besser als das Formel 1 Qualifying des Jahres 2016. Obwohl die zwei Versuche des Ausscheidungsfahrens ein einziges Desaster waren, bedurfte es doch einer Revolution, um das richtige zu tun.
Ab China wieder im Modus von 2015
Ab dem Großen Preis von China setzte die F1 wieder auf den Formel 1 Qualifiyingmodus von 2015 – sollte der Weltrat der FIA dieser Änderung zustimmen. Da die Führung der FIA um Präsident Jean Todt und das Formula One Management (FOM) um Bernie Ecclenstone einen entsprechenden Schritt empfehlen, sollte die Zustimmung aber eigentlich nur Formsache sein.
Dieser vernünftige Schritt kam aber nicht von selbst, sondern bedurfte einer Revolution der Teams. Es waren sich zwar alle Akteure einig, dass das peinliche neue Verfahren weg müsse, doch Todt und Ecclestone lehnten nur aus politischen Gründen eine Rückkehr zum alten Verfahren ab. Jeder wollte zeigen, dass er das Sagen in der Königsklasse habe. Todt schlug beispielsweise ein kumuliertes Verfahren vor: Im Prinzip sollte wie 2015 gefahren werden, doch sollten pro Abschnitt die zwei schnellsten Runden addiert werden. Dieser Modus stieß auf die einstimmige Ablehnung der Teams. Jene stellten sich gemeinsam auf die Hinterbeine und setzten die Rückkehr zum 2015er Verfahren durch.
Das Thema schwellt weiter
Für den Rest der Saison 2016 bleibt es nun dabei – ändern werden sich die Dinge jedoch 2017 wohl noch einmal. Todt und Eccelstone erklärten, sie würden den Input der Teams, die gesamte Gestaltung des Rennwochenendes zu überdenken, gerne aufnehmen und Vorschläge präsentieren. Nach den Erfahrungen der letzten Monate (und Jahre) ist die Gefahr nicht klein, dass dabei Dinge herauskommen, die Teams und Fans nicht mögen werden.