Was die Spatzen schon länger von den Dächern pfiffen scheint nun endgültig unter Dach und Fach: Carlos Sainz verlässt die Scuderia Toro Rosso und wechselt zum Renault-Werksteam. Bereits ab dem Großen Preis von Malaysia soll er Spanier den erfolglosen Jolyon Palmer ablösen und neuer Teamkollege von Nico Hülkenberg werden. Für die Formel 1 Wettanbieter wird dies natürlich auch Änderungen bringen.
Sainz liebäugelte bereits seit längerem mit einem Wechsel, ein Renault-Engagement scheiterte vor einem Jahr nur am Red Bull-Veto. Nun aber haben sich die Bullen entschieden, Sainz trotz Vertrag ziehen zu lassen. Der 23-jährige war mit seiner Rolle im Bullen-Universum zuletzt unzufrieden, da er ein Aufstieg zu Red Bull Racing derzeit nicht möglich ist. Sainz fährt seit 2015 in der Königsklasse und gilt als eines der größten Talente im Paddock. Bei den Formel 1 Weltmeister Wetten hat Sainz dennoch (noch) keine Rolle spielen können.
Honda wird Toro Rosso-Partner
Der Sainz-Deal beinhaltet noch mehrere Facetten: Durch die Freigabe des Spaniers trennt sich Toro Rosso nach nur einer Saison von Motorenlieferant Renault und heuert bei Honda an. Hintergrund dieser Entscheidung ist der Plan von Red Bull Racing, nach einem Probelauf 2018 bei Toro Rosso 2019 selbst auf Honda-Triebwerke zu setzen. Die Österreicher trauen den Japanern offenbar zu, die Motorenprobleme in kurzer Zeit zu lösen und langfristig eine bessere Wahl als Renault zu sein.
Dieses Vertrauen in Honda hat McLaren hingegen nicht mehr. Der Rennstall aus Woking ist mit den mangelnden Fortschritten Hondas unzufrieden und dürfte nach drei gemeinsamen Jahren die Reißleine ziehen. Da Renault mit Toro Rosso einen Kunden verliert und somit nach aktuellem Stand neben dem Werksteam nur Red Bull ausrüstet, ist der Weg für McLaren als weiterem Renault-Kunden frei. Eine Partnerschaft, die McLaren bereits seit längerer Zeit bevorzugt hatte, bisher aber am Veto von Red Bull scheiterte.
Zweikampf um Sainz-Nachfolge
Wer die Nachfolge von Sainz bei Toro Rosso antreten wird, steht noch nicht fest. Red Bull bevorzugt den Franzosen Pierre Gasly, Honda plant aber angeblich mit dem eigenen Junior Nobuharu Matsuhita, welchen man unbedingt beim Rennstall aus Faenza unterbringen will.