Nach dem spektakulären Startunfall zwischen Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen und Max Verstappen beim Großen Preis von Singapur, der möglicherweise den nächsten Formel 1 Weltmeister gekürt hat, herrscht Uneinigkeit über die Schuldfrage. Während die meisten Experten die Kollision, die alle drei Beteiligten aus dem Rennen nahm als Rennunfall bewerteten, schoss Red Bull-Youngster Verstappen gegen Vettel. „Die Schuld trifft hauptsächlich Sebastian. Er hat eingefangen, mich einzuquetschen. Vielleicht hat er Kimi links nicht gesehen, aber das ist keine Ausrede. Wenn man um die WM kämpft, sollt man kein solches Risiko gehen!“, gab der Niederländer nach dem Rennen zu Protokoll.
One crazy start 😱
EIGHT different camera angles 📹
A fresh look at the mayhem in Singapore 🇸🇬
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— Formula 1 (@F1) September 18, 2017
Schuldfrage ungeklärt
Bei den Roten beurteilt man die Situation naturgemäß anders. Während Räikkönen und Vettel den Zwischenfall als „normalen Startunfall“ bewerteten, ließ sich die Scuderia dazu hinreißen, in einer Mitteilung des offiziellen Twitter-Accounts Verstappen als Sündenbock zu bezeichnen. Mit dieser Meinung steht Ferrari allerdings alleine da, denn über die Unschuld des 19-jährigen waren sich alle Experten einig und auch die Formel 1 Quoten.
Geht es nach Niki Lauda, hätte am ehesten Vettel den Unfall verhindern können, da sein Abwehrmanöver gegen Verstappen zu riskant gewesen sei. In die selbe Kerbe schlug Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, der den extremen Spurwechsel des Deutschen ebenfalls nicht nachvollziehen konnte. Diplomatischer gab man sich beim lachenden Dritten Mercedes, Teamchef Toto Wolff und Rennsieger Lewis Hamilton wollten den Crash nicht bewerten. Die FIA entschloss sich jedenfalls, keine Strafe auszusprechen.
Vorentscheidung im Titelrennen?
Für Ferrari hat sich die Ausgangslage im WM-Kampf nun deutlich verschlechtert. Das Rennen in Singapur galt im Vorfeld als absoluter Pflichtsieg, da der Marina Bay Street Circuit mit seinen engen Kurven perfekt zum roten Renner passt. Dass Mercedes-Star Hamilton den Sieg abstaubte macht das Doppel-Aus der Scuderia noch bitterer. Bei den Wetten Formel 1 ist der Weltmeister 2017 eigentlich schon fix.
Vettel liegt bei sechs ausstehenden Rennen bereits 28 Punkte zurück und muss wohl darauf hoffen, dass sich die Silberpfeile den ein oder anderen Fehler erlauben. Trotzdem ist noch alles möglich und Teamchef Maurizio Arrivabene betonte, man werde bis zum Schluss kämpfen. Einen Vorteil hat die Scuderia noch im Petto, denn während Mercedes bereits alle Motorupgrades verbraucht hat, bleibt dem Team aus Maranello noch ein weitere Ausbaustufe.