Ex-McLaren-Pilot Stoffel Vandoorne scheint seine Zeit in der Formel 1 nicht zu vermissen. Der Belgier, der 2016 bis 2018 insgesamt 42 Rennen für den britischen Rennstall bestritt, äußerte sich in einem Interview mit dem ‚Sport/Voetbalmagazine‘ nicht besonders positiv über seine Zeit in der Königsklasse des Motorsports.
Alonso bevorzugt?
Der 27-jährige, akutell in der Formel E aktiv, lässt vor allem an den politischen Spielchen in der höchsten Motorsportkategorie kein gutes Haar. Es handle sich bei der Formel 1 um eine „Fake-Welt“, in der „alle nur ihre eigenen Interessen verfolgen“. Ganz anders sei hingegen die Sachlage in verschiedenen anderen Rennserien. „In der Forme E, Le Mans oder WEC geht es momentan um pures Racing. Du kommst her, um Renne zu fahren – nicht um Politik zu machen“, so das Fazit des Belgiers. Besonders sauer stößt Vandoorne in der Rückansicht die Tatsache auf, dass sich bei McLaren alles um den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso drehte. „Ich hatte nie Probleme mit ihm“, beteuert der Ex-Langstreckenpilot zwar, gibt aber an, dass sein Teamkollege „immer alles bekam, was er wollte“. „Zwei oder drei Leute im Team haben immer dafür gesorgt, dass alles so lief, was Fernando wollte“, so der Belgier weiter.
So habe der Spanier viel mehr Unterstützung im Team genossen und auch das bessere Material bekommen – ein Grund, warum Vandoorne meist das Nachsehen hatte. „McLaren hat mich nie gebeten, hinter ihm ins Ziel zu kommen, aber im Rennen wollten sie, dass ich ihn überholen lassen. Das haben sie fast immer gemacht“, zieht der 42-fache GP-Teilnehmer eine ernüchternde Bilanz. In zwei gemeinsamen Jahren an der Seite von Alonso konnte Vandoorne kaum einen Stich machen, in der WM-Wertung musste er sich zweimal geschlagen geben. Insgesamt eroberte der spanische Doppelchampion 67 Punkte, während sein Teamkollege auf 25 Zähler kam. Im Vorjahr setzte es im Qualifying-Duell eine bittere 0:21-Schlappe für Vandoorne.