Obwohl der Regenguss über Interlagos ausblieb, war der Große Preis von Brasilien 2018 ein echter Knüller. Viele Überholmanover sorgten für reichlich Action, die Szene des Rennens ereignete sich in Runde 44, als Esteban Ocon beim Zurückrunden mit Leader Max Verstappen kollidierte und dem Niederländer den Sieg kostete.
Handgreiflichkeiten nach dem Rennen
Verstappen war nach dem Rennen fuchsteufelswild und schimpfte Ocon zunächst mehrmals als „Idioten“. Als er dem Franzosen beim Wiegen begegnete, wurde der 21-jährige sogar handgreiflich und schubste seinen Kontrahenten mehrmals. Auch im Anschluss beruhigte sich der Zweitplatzierte nicht und legte in der Pressekonferenz nach, wo er Ocon als „Pussy“ beschimpfte. Auch von den Red Bull-Verantwortlichen bekam der Force India-Pilot sein fett Weg. „Mit diesem Idioten rede ich nicht mal!“, zürnte etwa Motorsportkonsulent Helmut Marko nach dem Zwischenfall. Teamchef Christian Horner zeigte sich von Verstappens Schubsern unbeeindruckend und war sogar der Meinung, Ocon sei „damit noch gut davongekommen“.
Bei Force India sah man die Situation naturgemäß anders. Teamchef Otmar Szafnauer nahm seinen Fahrer in Schutz und sprach von einer Anweisung, Verstappen zu überholen. „Esteban hat gefragt, ob er sich zurückrunden darf, was wird bejahten“, so der US-Amerikaner. Auch Ocon war sich keiner Schuld bewusst. „Es ist die Regel, das ich mich zurückrunden darf. Ich war deutlich schneller, Max hat mir keinen Platz gelassen. Was mich schockiert sind seine Aktionen nach dem Rennen, das ist unprofessionell“, gab der sichtlich mitgenommene Mercedes-Junior zu Protokoll.
Hamilton nimmt Verstappen in die Pflicht
Während sich die meisten Experten und Fans auf Ocon einschossen, kritisierte F1 Weltmeister Lewis Hamilton auch Verstappen. „Er hatte nichts zu verlieren und du alles“, belehrte er den Niederländer im „Cool-down room“ nach dem Rennen. In der anschließenden Pressekonferenz legte der 33-jährige nochmals nach: „Ich hätte Esteban mehr Platz gelassen. Max hält einfach immer voll drauf, da ist es nicht verwunderlich, dass er Mal die Quittung dafür bekommt.“