Nach seinem Auftakterfolg in Australien hat Sebastian Vettel auch in Bahrain zugeschlagen. In einem spannenden Duell setzte er sich knapp gegen Mercedes-Pilot Valtteri Bottas durch. Um seine Mannschaft zu beruhigen, ließ er sich am Teamfunk sogar zu einer kleinen Notlüge hinreißen, wie Vettel nach dem Rennen zugab. Auch das DRS Formel 1 hat wieder einen entscheidenden Einfluss gehabt.
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— Formula 1 (@F1) April 10, 2018
Reifenmanagement als Schlüssel
„Zehn Runden vor Schluss habe ich gefunkt, dass ich alles unter Kontrolle habe. Das war ein bisschen gelogen, denn eigentlich waren die Reifen am Ende“, grinste der Heppenheimer nach seinem vierten Erfolg in der Wüste. Tatsächlich schienen die Reifen des Deutschen gegen Ende stark abzubauen, das Mercedes-Duo Bottas und Hamilton kam immer näher. Besonders mit dem Finnen wurde des in der letzten Runde eng, auf der Start-Ziel-Geraden versuchte der 28-jährige ein Überholmanöver. Vettel blieb cool und behauptete den ersten Platz, den er auf den letzten Kilometern auch nicht mehr hergab. Ausschlaggebend war vor allem die riskante Strategie von Ferrari. Ganze 37 Runden drehte Vettel auf den Soft-Pneus, ein Zeichen für das exzellente Reifenmanagement des viermaligen Weltmeisters, der einen der besten Formel 1 Jobs hat, die es gibt.
Nach dem zweiten Sieg im zweiten Rennen ist Vettel nun der Topfavorit auf den WM-Titel. Seit 1982 wurde jeder Fahrer, der zum Saisonauftakt doppelt erfolgreich war, später auch Weltmeister. Eine Statistik, die den Ferrari-Star wenig interessiert: „Auf solche Dinge gebe ich nicht viel. Wir sind gut gestartet, mehr nicht. Die Saison ist noch sehr lang.“
Glock erwartet engen Kampf
Hoffnung dürfte Vettel aber die klare Steigerung der Roten gegenüber dem Rennen in Melbourne geben. Damals verhalf das Virtual Safety Car dem 30-jährigen zum Sieg, das gesamte Wochenende war Mercedes schneller. In Bahrain drehte die Scuderia den Spieß um. Die Situation erinnert an das Vorjahr, wo das Pendel zwischen den beiden Topteams von Rennen zu Rennen in die andere Richtung ausschlug. RTL-Experte Timo Glock erwartet deshalb „eine sehr spannende Saison, wo der Titelkampf hoffentlich bis zum Schluss offen bleibt“.