Die letzten Wochen und Monate waren für Sebastian Vettel nicht leicht. Teamkollege Charles Leclerc lief dem vierfachen Weltmeister bei Ferrari intern zunehmend den Rang ab, mit einigen Patzern rief er außerdem Kritiker auf den Plan, die Abgesänge auf seine Formel-1-Karriere gaben. Beim Großen Preis von Singapur schlug der 32-jährige zurück.
Erster Sieg seit über einem Jahr
Nachdem Ferrari beim Nachtrennen überraschend stärkste Kraft war, sah es im Qualifying einmal mehr danach aus, als würde Leclerc seinen Teamkollegen in den Schatten stellen. Der Monegasse holte seinen dritte Pole-Position in Folge, während sich Vettel hinter Lewis Hamilton nur auf Platz drei einreihte. Eine perfekte Strategie, die vom nun 53-fachen GP-Sieger perfekt umgesetzt wurde, sicherte dem Heppenheimer aber doch noch den heiß ersehnten ersten Saisonerfolg. Damit beendete Vettel eine Durststrecke von 392 sieglosen Tagen – zuletzt hatte er 2018 in Spa triumphiert. Die Erleichterung war dem zweifachen Familienvater auf dem Podium anzusehen, wo er die ein oder andere Träne verdrückt – ein Indiz, wie sehr ihm die öffentliche Dauerkritik der letzten Zeit zugesetzt hat.
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— #DankeSeb ♡ (@sebvettelnews) September 23, 2019
Teamintern war man hingegen nicht unbedingt in Feierlaune. Leclerc war nach dem Rennen sauer, die Strategie hatte zuvor Vettel am Monegassen vorbeigehievt und zum Sieg verholfen. Ferrari-Boss Mattia Binotto gab nach Rennende sogar zu, über einen Platztausch zugunsten des zweifachen Saisonsiegers nachgedacht zu haben.
Kampf um Vizetitel
In der WM-Wertung kämpfen die beiden Ferrari-Piloten noch um Platz zwei hinter dem wohl bereits uneinholbaren Leader Hamilton. Leclerc liegt punktegleich mit Max Verstappen auf Rang drei, der Zweitplatzierte Valtteri Bottas ist 31 Zähler voran. Vettel liegt dem Duo dicht auf den Fersen, nur sechs Punkte trennen ihn von seinem Stallgefährten. In der Konstrukteurswertung hat Ferrari wohl den zweiten Platz endgültig abgesichert, der Vorsprung auf Red Bull beträgt bereits über 100 Zähler. Auch hier ist Mercedes der Titel nur mehr theoretisch zu nehmen.
Die restlichen F1 Termine der Saison 2019 auf einen Blick.