Seit einigen Tagen ist die Trennung von Ferrari und Mattia Binotto fix. Obwohl der Rennstall immer wieder beteuerte, weiterhin mit dem Teamchef zu planen, dürften die zahlreichen Strategiefehler und Defekte zu viel gewesen sein. Für die Formel 1 Saison 2023 sucht das italienische Traditionsteam damit nach einem Nachfolger.
Vasseur als Favorit
Binotto war 2019 als Teamboss der Scuderia installiert worden. Die Bilanz seitdem: ernüchternd. 2020 und 2021 legte man zwei sieglose Saisons hin, mit dem neuen Reglement wollte man endlich an die Spitze zurückkehren. Das gelang nur teilweise. Besonders am Saisonbeginn hatte Ferrari einige Male das schnellste Auto und konnte mit Red Bull kämpfen. Die Italiener leisteten sich aber zahlreiche Strategiepatzer und Defekte, die früh das Hintertreffen im WM-Kampf bedeuteten. Ab Jahresmitte verlor man dann auch vom Speed her immer mehr den Anschluss an die Bullen und fand sich phasenweise sogar hinter Mercedes wieder. Binotto übte sich öffentlich immer wieder darin, die Ergebnisse der Scuderia schönzureden. Fakt ist aber: mit einem über weite Strecken konkurrenzfähigen Auto konnten Charles Leclerc und Carlos Sainz nie ernsthaft ins Titelgeschehen eingreifen.
Die Ablöse Binottos war damit die logische Konsequenz. Ein Nachfolger wird aktuell gesucht, es dürfte einen klaren Favoriten geben. Frederic Vasseur arbeitet aktuell als Teamchef von Alfa Romeo bereits eng mit der Scuderia zusammen. Zudem ist er sowohl in Maranello, als auch der Königsklasse insgesamt ausgezeichnet vernetzt. Nach dem Audi-Einstieg bei Sauber (Wetten Formel 1 berichtete) könnte sich das Schweizer Team in dieser Hinsicht außerdem ohnehin neu orientieren. Gut möglich, dass Vasseur dann nicht mehr an Bord ist.
Horner-Absage an Ferrari
Spekuliert wurde in den Medien auch über einen möglichen Wechsel von Christian Horner. Der Brite leitet seit 2005 überaus erfolgreich die Geschicke von Red Bull Racing. Zum Transferhammer wird es aber nicht kommen. Der 49-jährige sagte der Scuderia offenbar bereits ab. Eine Absage handelte sich übrigens auch Binotto ein. Sollte der Italiener in der Formel 1 bleiben, wird es nicht bei Mercedes sein. Teamchef Toto Wolff und Binotto gelten als Intimfeinde, ein Engagement bei den Silberpfeilen schloss der Österreicher daher bereits aus.